Lade...
 

Befriedigung ist nicht alles

Wissensmanagement » Diese Seite ist der Kategorie Konfliktphänomenologie des Archivs in der Wiki-Abteilung Wissen zugeordnet. Eine logische Verknüpfung erfolgt mit der Rubrik Konflikt, die dem 6. Abschnitt des Fachbuchs Mediation zugwioesen wird.

Konflikt Befriedigung Genugtuung Krieg Eintrag Suche

Die Befriedigung spielt eine wichtige Rolle in der Mediation. Immerhin ist es ihr Ziel, dass die zu findende Lösung alle Parteien zufriedenstellt. Setzt das ihre Befrifdigung voraus und ist sie überhaupt möglich?

Die Bedeutung der Befriedigung

In dem Wort Befriedigung kommt das Wort Frieden vor. Damit wird der Zustand der Ruhe, Harmonie oder die Beilegung einer (kriegerischen) Auseinandersetzung angesprochen. Befrieden bedeutet so viel wie zufriedenstellen. Es hat aber auch die Bedeutung eines geschützten, umzäunten Gebiets.1 Die Begrifflichkeit zeigt, dass die Befriedung nah an der Befriedigung ist. Beides spielt bei der Konfliktarbeit eine wichtige Rolle. Die Befriedigung beeinflusst maßgeblich die Art und Weise, wie Menschen Konflikte wahrnehmen, erleben und bewältigen. Mithin wirkt sie sich dauf die Entstehung und die Eskalation von Konflikten aus. Es ist ein komplexes Thema, das aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten ist.

Die psychologische Perspektive
Psychologisch betrachtet ist Befriedigung eng mit den emotionalen Bedürfnissen und dem Selbstwertgefühl einer Person verbunden. Menschen streben oft nach Befriedigung, um ein Gefühl der Zufriedenheit, des Glücks und des inneren Friedens zu erreichen. Im Kontext von Konflikten kann das Fehlen von Befriedigung zu negativen Emotionen wie Frustration, Wut und Trauer führen, während das Erreichen von Befriedigung zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl und einem Gefühl der Erfüllung führen kann. Die Bewältigung von Konflikten aus psychologischer Sicht erfordert oft die Identifizierung und Erfüllung der Bedürfnisse und Erwartungen der Konfliktparteien, um ein Gefühl der Befriedigung und des Wohlbefindens zu erreichen.
Die juristische Perspektive
Juristisch betrachtet, bedeutet Befriedigung die Erfüllung einer Schuld. Die Befriedigung spielt eine wichtige Rolle bei der Wahrung von Rechten und der Durchsetzung von Gerechtigkeit. Es geht um die Anerkennung von Rechten, die Wiedergutmachung für erlittene Schäden und die Durchsetzung von gerechten Strafen für Fehlverhalten.
Die soziale Perspektive
In sozialer Hinsicht verknüpft sich die Befriedigung mit den sozialen Beziehungen, Normen und Erwartungen, die sich daraus ergeben. Menschen streben oft nach Befriedigung, um ein Gefühl der Zugehörigkeit, Anerkennung und Integration in die soziale Gemeinschaft zu erreichen. Im Kontext von Konflikten kann das Fehlen von Befriedigung zu sozialer Ausgrenzung, Isolation und Entfremdung führen, während das Erreichen von Befriedigung zu einem gesteigerten sozialen Zusammenhalt und einer positiven Gruppendynamik führen kann. Die Bewältigung von Konflikten aus sozialer Sicht erfordert daher oft die Förderung von Empathie, Toleranz und Kooperation zwischen den Konfliktparteien, um ein Gefühl der Befriedigung und des Zusammenhalts zu erreichen.

Umgang mit Befriedigung im Konflikt

Eine umfassende Befriedigung ist nur möglich, wenn alle Dimensionen des Streitkontinuums abgedeckt werden. Die juristische Befriedigung einer Schuld muss nicht zwangsläufig auch eine Befriedigung im psychologischen oder sozialen Sinn herbeiführen, geschweige denn eine Zufriedenheit herstellen. Befiredigung und Zufriedenheit sind zwar miteinander verwandt, aber dennoch zu unterscheiden. Sie können sowohl zusammen als auch getrennt und unabhängig voneinander auftreten. Während die Befriedigung auf spezifische Ereignisse oder Ziele bezogen ist und oft nur kurzfristig auftritt, bezeichnet die Zufriedenheit eine Situation, in der die vollständige Erfüllung aller Erwartungen eintritt. Mit dem Wort Erwartungen stellt sich die Verbindung zur Mediation und mithin zur Konfliktbewältigungher.

Zufriedenheit ist mehr als Befriedigung

Man könnte sagen, die Befriedigung ist ein Weg in die Zufriedenheit und vielleichta uch das Mittel zum Zweck. Den inneren Frieden erzielt sie indes nur, wenn auch der Konflikt vollständig beigelegt wird. Was hilft es, wenn der Schuldner zwar die Fordergung begleicht, aber auf beiden Seiten schechte Gefühle zurückbleiben? Die Zufriedenheit bezieht sich nicht nur auf das was geleistet wird, sondern auch darauf, wie es geleistet wird und was danach zurückbleibt. Was nutzt es, wenn die Partei im Streit einen Sieg erreicht hat, aber der Schaden am Ende den Gewinn nicht aufwiegen kann? Das sind Fragen, die die Mediation je nach dem zugrunde liegenden Konzept berücksichtigt. Indem sich die Mediation auf alle Aspekte des Konfliktes einlässt und die gesamten Konfliktkosten im Blick hat, bietet sie eine Gewähr, die über die Befriedigung hinausgehende Zufriedenheit aller zu erreichen.

Bedeutung für die Mediation

Ob und inwieweit die Mediation den vollen Grad der Zufroedenheit herstellen kann hängt davon ab, welches Mediationskonzept zugrundegelegt wird. Die nutzenorientierte Mediation, der die Mediationstheorie zugrunde gelegt wird, stellt mit der Themensammlung die zu lösenden Konflikte zusammen und legt die gewünschte (oder erforderliche) Bearbeitungstiefe fest. In einem nächsten Schritt werden die Kriterien des Nutzens, mithin die Erwartungen an den Ausgang ermittelt. Die Nutzenkriterien ergeben zugleich die Kriterien der Zufriedenheit. Daran orientiert sich der nächste Schritt, der nach Lösungen sucht, die diese Kriterien erfüllen.

 Bearbeitungshinweis:
Dieser Beitrag muss noch bearbeitet werden. Sie können daran mitwirken. Bitte informieren Sie sich im Beitrag Bearbeitungsbedarf. Die Bearbeitungsrückstände werden zur Textvollendung vorgemerkt. Sie können sich eine Benachrichtigung über Änderungen zusenden lassen.


Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-04-04 18:00 / Version .

Alias:
Siehe auch: Wut Verfahrensverzeichnis
Prüfvermerk: -


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Dienstag April 30, 2024 14:21:52 CEST.

Durchschnittliche Lesedauer: 4 Minuten