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Die Mediation wird oft falsch eingeschätzt.1
Sie ist nicht beliebig und erst recht KEIN Synonym für die außergerichtliche Streitbeilegung. Sie ist auch mehr als nur ein Verfahren, das sich von der Schlichtung und anderen Verfahren der außergerichtlichen Streitbeilegung deutlich abgrenzt. Die Mediation ist eine zutiefst menschliche Angelegenheit. Das wird oft übersehenen. Ihr Motto könnte lauten:
Diese mutige Behauptung wird nachvollziehbar, sobald Sie sich näher mit der Mediation und der in ihr verborgenen Kompetenz befassen. Dann werden sie sogar feststellen dass es auch dann eine Lösung gibt, wenn niemand sie für möglich hält. Bei Wiki to Yes finden Sie eine Antwort auf alle Fragen, wenn Sie daran interessiert sind, die Mediation wirkungsvoll und korrekt einzusetzen. Während sie in der Abteilung Wissen, im Fachbuch Mediation, detaillierte Fachinformationen über die Mediation finden, soll dieser Beitrag in der Abteilung Praxis lediglich einen Überblick für Interessierte geben.
Table of contents
- Was also ist Mediation?
- Wie soll das funktionieren?
- Die Abgrenzung der Verfahren gegeneinander
- Wann ist eine Mediation angesagt?
- Wann entscheide ich mich für welche Mediation?
- Wie läuft das Verfahren ab?
- Wie sicher ist das Verfahren?
- Wo finde ich die geeignete Unterstützung?
- Mediation als Dienstleistung
Die Mediation im Überblick
Egal ob es sich um ein Problem in der Familie, zwischen Freunden, Nachbarn, Kollegen, ... oder einfach um einen aufzulösenden Widerspruch handelt, eine vernünftige Lösung ist immer möglich. Sie will nur gefunden sein. Einstein sagte einmal:
Hätte Einstein die Mediation gekannt, hätte er sie empfohlen, denn die Mediation bewirkt ein Umdenken. Deshalb sollte die Mediation keinesfalls mit den konventionellen Verfahren und schon gar nicht mit einem Gerichtsverfahren verglichen werden. Das wäre ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Die Mediation ist deshalb nicht wirklich eine Alternative – oder gerade doch?2
Die Mediation ist anders. Das sollte man nicht aus dem Blick verlieren.
Was also ist Mediation?
Kurz gesagt handelt es sich um eine Verstehensvermittlung. Das Verstehen und die damit einhergehende Klärung von Sachverhalten, Beziehungen und Sichten steht im Mittelpunkt. Demnach kann die Mediation wie folgt beschrieben werden:
Dieses Video soll einen Einblick in die Funktionsweise der Mediation geben. Es stellt die Bedeutung konstruktiver Konfliktlösungen heraus und nennt einige Kennzeichen, die den Weg in eine friedliche Lösung markieren.
Weitere Videos finden Sie bei den Darstellungen. Bildhafte Beschreibungen finden Sie bei den Metaphern.
Beachten Sie bitte die weiteren Erklärvideos
Bitte beachten Sie, dass die Videos vornehmlich die Möglichkeiten, nicht unbedingt die Kompetenz der Mediation beschreiben. Gehen Sie aus diesem Grund einfach davon aus, dass die Mediation in allen Konfliktlagen einzusetzen ist.
Bei dem Video handelt es sich um ein bei Youtube (Google) hinterlegtes Video. Es wurde im erweiterten Datenschutzmodus eingebettet. Was das bedeutet, erfahren Sie in der Datenschutzerklärung.
Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter Mediation in 3 Minuten 19 Sekunden
Im Konflikt wirkt die Mediation wie ein Kompass, der die (Erkenntnisse) Schritte beschreibt, wie die Parteien aus dem Dickicht herausfinden. Bei der Konfliktvermeidung bewirkt die Mediation, dass sich die Parteien erst gar nicht im Dickicht eines Konfliktes verlieren.
Wie soll das funktionieren?
Es mag unterstellt werden, dass die Streitparteien schon viele Versuche hinter sich gebracht haben, eine Regelung zu vereinbaren, die den Konflikt beilegen könnte. Möglicher-weise sind auch die Gespräche eskaliert. “Mit dem kann man doch gar nicht reden”, wis-sen sie sich gegenseitig vorzuwerfen. Was soll da ein Mediator noch bewegen können?
Wodurch und wie ein versierter Mediator die Kommunikation zwischen den Parteien und ein gegenseitiges Verstehen herstellen kann, verdeutlicht die Zeichnung des Karikaturisten Phillipp Heinisch.
Das Konzept der Mediation erschließt sich, wenn Sie auf der Karikatur (links) nach dem Mediator suchen. Beantworten Sie die nachstehende Quizfrage durch Klick auf das Icon. Dann bekommen Sie die Antwort.
Die Karikatur veranschaulicht, wie der Mediator die Parteien aus dem Streit herausführt, sodass Sie die Mauern in und zwischen sich überwinden können. Dazu braucht es oft mehr als nur die Anwendung irgendwelcher Kommunikationstechniken oder vermeintlicher Tricks.
Die zentrale Leistung des Mediators besteht aus der Verstehensvermittlung. Sie erfordert eine über Techniken hinausgehende, kognitive Logik,3 die es den Parteien ermöglicht, konsensuierbare Erkenntnisse zu generieren, die nicht in das Problem hinein, sondern aus dem Problem herausführen und auf einen gemeinsamen oder wenigstens einen wechselseitig zugestandenen Nutzen ausgerichtet sind.
Merkblatt Mediation Einführungsvideo Mehr über Mediatoren
Die Abgrenzung der Verfahren gegeneinander
Strategisch betrachtet bildet die Mediation eine kooperative Exklave zur Konfrontation. Sie stellt einen abgegrenzten und geschützten Raum zur Verfügung, in dem eine Kooperation gefahrlos versucht werden kann. In diesem Konzept sind die Chancen miteinander zu reden auch dann noch unerwartet hoch, wenn eigene, vorangegangene Bemühungen gescheitert sind.
Als ein sogenanntes ADR Verfahren Verfahren ergibt sich Ihre Abgrenzung aus dem Verfahrenszweck. Die Mediation ist eine Form der Streitvermittlung. Sie steht den streitentscheidenden Verfahren gegenüber. Innerhalb der Streitvermittlungsverfahren grenzt sie sich von der Schlichtung ab. Bei der Schlichtung wird eine Lösung (unabhängig vom Verstehen) nahegelegt. Bei der Mediation steht das Verstehen im Vordergrund, das den Parteien selbst die Möglichkeit einräumt, die für sie passende Lösung zu finden.
Prüfungsschema Verfahrenswahl Mehr über die Verfahrenssystematik
Wann ist eine Mediation angesagt?
Es kursieren Checklisten, welche die Geeignetheit der Mediation spezifizieren wollen. Oft werden dort jedoch subjektive mit objektiven Kriterien vermischt, sodass die Frage, wann die Mediation das für den Fall geeignete Verfahren ist, noch immer nicht verbindlich beantwortet wird.
Grundsätzlich eignet sich die Mediation bei Konflikten (Widersprüchen), die eine Suche nach der bestmöglichen (oder einer besseren) Lösung nahelegen. Die Mediation eignet sich nicht, wenn es um die Durchsetzung einer Lösung geht, bei der es nicht darauf ankommt, ob die gegnerische Partei damit einverstanden ist oder nicht. Entgegen anderslautender Ansagen ist die Mediation objektiv durchaus auch bei Machtgefällen, Suchterkrankungen und hoch eskalierten Konflikten angesagt, wenn der Mediator über die subjektiven Voraussetzungen zur Bearbeitung derartiger Verfahren verfügt und die Parteien in der Lage sind, dem Prozess zu folgen. Der Mediator hat die Aufgabe, in jedem Fall zu prüfen, ob die Mediation und seine Dienstleistung für den infrage kommenden Fall geeignet ist.4
Prüfungsschema Geeignetheit Mehr über die Geeignetheit der Mediaton
Einen Eindruck, bei welchen Konflikten die Mediation erfolgreiche Lösungen bietet, ergeben die folgenden (nicht enumerativen und nicht abschließenden) Fallgestaltungen:
Wiki to Yes ist ein Portal, das sich vornehmlich an Profianwender und Wissenschaftler wendet. Die Arbeit am Fall nimmt deshalb einen großen Raum ein. Eine zentrale Seite, die Ihnen den Zugang zur Fallbearbeitung ermöglicht sind die Fallstudien.
Fallstudien Weitere Fallbeispiele
Wann entscheide ich mich für welche Mediation?
Auch wenn alle von DER Mediation sprechen, ist Mediation nicht gleich Mediation. Ohne die unterschiedlichen Erscheinungsformen zu differenzieren, werden sowohl ihre Leistungsfähigkeit wie ihr Anwendungsradius unterschätzt. Eine geläufige Unterscheidung sind die Fachmediationen. Sie beschreiben zwar unterschiedliche Anwendungsformate aber nicht die auch dort vorkommenden Mediationsweisen. Die hier verwendete Typologisierung legt eine Unterscheidung nach Mediationsmodellen nahe, mit denen die unterschiedliche Bearbeitungstiefe und der Wirkungsradius herauszuarbeiten sind.
- sondierende Mediation
- evaluative Mediation
- facilitative Mediation
- transformative Mediation
- integrierte Mediation
Prüfungsschema Mediationsmodell Mehr über Mediationsmodelle
Wie läuft das Verfahren ab?
Die Mediation ist ein strukturiertes Verfahren. Im Verständnis der Integrierten Mediation ist die Mediation weitergehend als ein konstruktivistisches, strukturiertes UND strukturierendes Verfahren zu verstehen. Es weiß mit der gesamten Komplexität der Problemstellung umzugehen. Die Struktur ergibt sich aus Phasen, mit denen sich die Etappen des Erkenntnisprozesses und der Arbeitsauftrag bestimmen lassen. Die Strukturierung ergibt sich aus der an den Dimensionen der Komplexität ausgerichteten Informationsverarbeitung. Die Nachhaltigkeit ergibt sich aus der an den Motiven ausgerichteten Nutzenorientierung. Insgesamt ist die Mediation ist ein hochkomplexer Prozess, der von dem Mediator gesteuert und überwacht werden kann.
Wie sicher ist das Verfahren?
Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Wohl gibt es eine sehr hohe Erfolgswahrscheinlichkeit. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich eine Lösung immer herstellen lässt, wenn die Parteien bereit sind, die Hürden, Unabwägbarkeiten und Belastungen auf der Suche nach einer Lösung zu bewältigen. Eine entscheidende Rolle dabei spielt dabei selbstverständlich die Begleitung durch den Mediator – seine Kompetenz, sich auf den Prozess einlassen zu können, sein Einfühlungsvermögen und sein Verständnis von Mediation. Der professionelle Mediator steht dafür ein, dass er die Mediation nach den Kunstregeln korrekt durchführt.
Die Haftung des Mediators Prüfungsschema Haftung
Wo finde ich die geeignete Unterstützung?
Der Konsument sollte sich darüber im Klaren sein, dass er sich zunächst für ein Verfahren entscheiden muss, um den dafür geeigneten Dienstleister auswählen zu können. Wegen der Vielfalt der möglichen Verfahren, sollte er sich bei dem angefragten Dienstleister vor der Erteilung des Dienstleistungsauftrages vergewissern, dass er die Möglichkeiten anderer Verfahren in Betracht ziehen und die Verfahren genau gegeneinander abgrenzen kann. Wiki to Yes stellt Ihnen die in Betracht kommenden Dienstleistungen und Verfahren vor, ebenso wie die Kriterien, um einen Dienstleister oder Mediator zu wählen und die Verfahren gegeneinander abzugrenzen.
Dienstleistungsverzeichnis Mediatorenauswahl Mediatorenverzeichnis
Wiki to Yes unterstützt Sie auch dabei, selbst Lösungen zu entwickeln, um den Streit beizulegen oder zu vermeiden. Sie finden ein umfassendes Wissen und ein großzügiges Hilfsangebot, auf das Sie jederzeit zugreifen können.
Übersicht über die aktiven Hilfestellungen zur Mediation und zur Konfliktbeilegung
Mediation als Dienstleistung
Wenn Sie einen Mediator beauftragen, schließen Sie einen sogenannten Mediationsvertrag ab. Der Leistungsaustausch besteht darin, dass der Mediator eine Mediation mit den Parteien durchführen soll, wofür er ein Honorar erhält. An welchen Pflichten und Regeln sich diese Dienstleistung orientiert ergibt sich aus den Regelungen im Mediationsvertrag bzw. der Mediationsdurchführungsvereinbarung. Der Auftraggeber muss sich darüber bewusst sein, dass der Mediator nur dabei behilflich ist, eine Lösung zu finden, die eine einvernehmliche Entscheidung über ein Problem ermöglicht. Eine parteiliche Beratung oder eine Vollzie-hungshilfe ist nicht mehr Teil seiner Dienstleistung.
Mediation als Dienstleistung Pflichten des Mediators
Der Auftraggeber muss sich darüber bewusst sein, dass der Mediator nur dabei behilflich ist, eine Lösung zu finden, die eine einvernehmliche Entscheidung über ein Problem ermöglicht. Eine parteiliche Beratung oder eine Vollziehungshilfe ist nicht mehr Teil seiner Dienstleistung.
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