Das Fachwörterbuch der Mediation
Das Fachwörterbuch ist ein Auszug der Enzyklopädie, in dem nur Fachbegriffe gelistet sind, die jeder Mediator kennen sollte. Wiki to Yes bietet auch die Möglichkeit, die Fachbegriffe zu qualifizieren und zu differenzieren. Achten Sie im Falle einer Recherche also bitte auch auf die folgenden Verzeichnisse:
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Das Fachwörterbuch soll dazu beitragen, dass sich ein konsistenter, disziplinübergreifender Wortschatz für die Mediation herausbilden kann. Das Ziel ist die Herausbildung und Identifikation einer eigenen Fachsprache1
für die Mediation, die von allen Disziplinen und Professionen einheitlich verstanden wird. Warum es notwendig ist, eine eigene Fachsprache zu entwickeln, wird in dem Beitrag Terminologie näher ausgeführt. Es gibt terminologische Herausforderungen,. die sich ion einer einheitlichen Fachsprache der Mediation niederschlagen (sollten). Auch die unterschiedlichen Schulen verwenden eigene und zum Teil abweichende Fachtermini.
Die Fachausdrücke werden in unterschiedlichen Datenbanken wie folgt erfasst:
- Allgemeine Fachausdrücke: Das sind Fachbegriffe, die in der Mediation verwendet werden, aber nur im mittelbaren Zusammenhang stehen (wie z.B. Begriffe der Wahrnehmung oder Kommunikation). Sie finden diese Fachbegriffe in der Enzyklopädie.
- Fachausdrücke der Mediation: Damit sind die Fachbegriffe angesprochen, die sich direkt auf die Mediation beziehen und zur Beschreibung der Mediation (ihrer Vorgehensweise) erforderlich sind. Sie werden hier im Fachwörterbuch erfasst. Eine Unterscheidung nach der Verwendung durch Schulen finden Sie im differenzierten Fachwörterbuch.
- Bezeichnungen der Werkzeuge und Verfahren: Fachausdrücke mit denen Techniken und Verfahren bezeichnet werden, finden Sie im Werkzeugverzeichnis und im Mediationenverzeichnis. Eine Zusammenstellung aller Fachausdrücke der Mediation (einschließlich der Techniken und Verfahren) finden Sie im Gesamtverzeichnis.
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Verzeichnis der Fachbegriffe
Bitte beachten Sie, dass dieses Fachwörterbuch nur eine Auswahl der in der Enzyklopädie erfassten Begriffe ist. Weitere Fachbegriffe, die für die Arbeit in der Mediation ebenso wichtig sind, finden Sie in der Lexikothek. Die Fundstelle zum hinterlegten Begriff wird in einem Popup-Fenster angezeigt, wenn Sie mit der Maus über den Suchbegriff fahren
Begriff | Definition |
---|---|
Informationsdimensionen | Siehe Dimensionen |
Dimensionen | Dimensionen beschreiben die Abmessungen, die Ausrichtung, das Ausmaß und den Zusammenhang von Merkmalen. Im hier verstandenen Sinne sind Dimensionen die Informationseinheiten, auf die sich der Mediator konzentrieren muss, wenn er die Komplexität des Verfahrens einerseits und des Falles andererseits vollständig erfassen will. Die Dimensionierung beschreibt den Vorgang, wie welche Informationsdimensionen herausgebildet werden. |
Themenlogik | Die Themenlogik beschreibt den inneren logischen Zusammenhang der Themen und ihre Vernetzung mit dem Konflikt und dem Prozess. |
Ankerpunkte | Ankerpunkte sind Dimensionen (Informationsmerkmale), über die sich die Information in die Logik der Mediation einbeziehen lässt. (Beispiel: Dimension = Lösung Einbeziehung = Phase 4). Das Dimensionieren ist ein wesentliches Werkzeug der kognitiven Mediationstheorie. |
Anwendungsfeld | Siehe Fachmediation. Die Mediation in fallbezogenen Anwendungsfeldern. Beispiel: Mediation in einer Familienangelegenheit, Der Begriff der Anwendungsfelder macht deutlicher worum es geht. Eine Mediative Auseinandersetzung über das Firmenvermögen in einer Scheidung würde die Entscheidung, ob es sich um eine Familienmediation oder um eine Wirtschaftsmediation handelt erübrigen. Es handelt sich um eine Mediation im Anwendungsfeld Familie und Wirtschaft. |
kognitive Mediationstheorie | Die kognitive Mediationstheorie ist die erste wissenschaftliche Herleitung der Mediation, die den Prozess als Ganzes in all seinen Ausprägungen beschreibt. Sie geht davon aus, dass die Mediation ein Erkenntnisprozess ist, der den Parteien zu Einsichten verhilft, mit denen sie selbst die Lösung finden können. Die Betonung des kognitiven Vorgangs und der dazu erforderlichen Gegebenheiten erlaubt es, die Mediation bis ins Detail zu beschreiben. |
Mediationsverständnis | Das Mediationsverständnis beschreibt die grundlegende Wesenhaftigkeit der Mediation. Siehe das Wesen der Mediation |
Wesen der Mediation | Das Wesen der Mediation stellt die Eigenschaften der Mediation heraus. Es ist das grundlegende Mediationsverständnis, an dem sich alle Regelungen zu messen haben, wenn sie nicht etwas anderes Regeln als die Mediation. |
Mediation | Legaldefinition in § 1 Mediation. Danach ist die Mediation ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem der Mediator die Parteien durch eine Mediation führt, damit sie freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben. Es gibt verschiedene Definitionen. Sie werden im Beitrag Mediation-Definition zusammengefasst.
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Auseinandersetzung | Eine Auseinandersetzung beschreibt die eingehende mit einem Problem oder einem Konflikt zu beschäftigen. |
Konflikt | Der Konflikt beschreibt ein Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen oder Interessen. Es gibt verschiedene Definitionen (Siehe die Aufstellung im Beitrag Konflikt. Zur Unterscheidung von einem Problem zeichnet sich der Konflikt dadurch aus, das stets ein emotionales Element (Angst vor Zerwürfnis, Verlust usw.) hinzukommt. |
Streit | Streit bezeichnet die heftige Auseinandersetzung, das Zanken mit heftigem Wortwechsel, die zum Schlagabtausch führen. Ein Streit kann auch in Handgreiflichkeiten enden. In allen Fällen wird eine Handlung beschrieben. Dafür spricht, dass Streiten ein Verb kennt, Konflikt jedoch nicht. |
Problemidentifikation | Der Streit bezieht sich auf die Position (z.B. Zahlung),während das Problem die dem Streit zugrunde liegende Frage betrifft. (z.B. wer hat den Schaden zu verantworten). Das genaue Herausarbeiten des Problems kann dazu führen, den Streit (die Streitfragen) zu reduzieren. |
Allparteilichkeit | Sie wird oft mit der Neutralität gleichgesetzt. Die Neutralität ist ihre Bedingung. Der Zweck der Allparteilichkeit ist es jedoch, Balance herzustellen. Die Allparteilichkeit ist deshalb ein Instrument für den Mediator gleiche Augenhöhe herzustellen, wo die Parteien dazu nicht in der Lage sind. |
reine Mediation | Der Begriff der reinen Mediation wird synonym mit der konventionellen Mediation verwendet. Gemeint ist eine formelle Mediation, die in einem eigenständigen Verfahren mit einem nicht entscheidungsbefugten Dritten durchgeführt wird. Die genaue Abgrenzung ergibt sich aus dem Mediationsradius. Sie hauch Mediationssystematik. |
Ausstiegsszenario | Die WATNA-BATNA-Instanz wird dann als Ausstiegsszenario beschrieben, wenn die parteiliche Beratung etwa zu dem Ergebnis führt, dass die gerichtliche Entscheidung einer Partei bessere Verhandlungsergebnisse einbringt. |
Verhandlungspartei | Mit diesem Begriff, der synonym mit den Medianden verwendet wird, sollen die an der Mediation teilnehmenden Parteien bezeichnet werden. Verhandlungsparteien sind von den Streitparteien und den Konfliktparteien zu unterscheiden, die nicht zwingend an der Verhandlung (der Mediation) teilnehmen. |
Einzelgespräch | Das Gesetz spricht in §2 Abs. 3 Mediationsgesetz richtigerweise von getrennten Gesprächen. In der Fachwelt hat sich der Begriff Einzelgespräch herausgebildet, der aber weniger präzise ist. Bei getrennten Gesprächen spricht der Mediator mit nur einer Partei oder einer Parteigruppe, ohne dass die Gegenseite bei dem Gespräch anwesend ist. |
Strukturierung | Die Mediation wird als ein strukturiertes Verfahren definiert. Die Struktur bezieht sich auf das Verfahren selbst. Der Fall bedarf zusätzlich einer Strukturierung, wozu die Mediation mithilfe der Dimensionen in der Lage ist. Die Mediation ist demnach nicht nur ein strukturiertes, sondern auch ein strukturierendes Verfahren. |
Konfliktanalyse | Die Mediation erfordert eine Konfliktanalyse, die mitunter auch als Diagnose bezeichnet wird. Einer Konfliktdiagnose bedarf es jedoch nicht, weil der Konflikt (zumindest nicht vom Mediator) zu beurteilen ist. |
Konfliktdiagnose | Die Mediation erfordert eine Konfliktanalyse, die mitunter auch als Diagnose bezeichnet wird. Einer Konfliktdiagnose bedarf es jedoch nicht, weil der Konflikt (zumindest nicht vom Mediator) zu beurteilen ist. |
Mediationslogik | Die Mediationslogik beschreibt das Zusammenwirken der Schritte und Elemente in der Mediation. Sie ergibt sich aus der Zusammenführung der Prozesslogik, der Themenlogik, der Phasenlogik, der Konfliktdynamik und der Suchlogik. |
Mediationskonzept | Aus der Herleitung der Mediation lässt sich das Konzept für ihre Ver- und Anwendung ableiten. |
Mediationsklausel | Die Mediationsklausel ist eine in einem Vertrag eingearbeitete Vereinbarung, die im Falle eines Streites (über den Vertrag) vorsieht, diesen Streit (zunächst) im Wege der Mediation zu klären. |
Mediationsfähigkeit | Analog zur Prozessfähigkeit die Fähigkeit der Partei an einer Mediation teilzunehmen |
Mediationsergebnisvereinbarung | Diesen Begriff verwendet die Evaluierung zum Mediationsgesetz anstelle des im Gesetzes gebrauchten Begriffes der Abschlussvereinbarung. |
Mediationsbereitschaft | Die Mediationsbereitschaft wird oft mit der Freiwilligkeit verwechselt. Die Freiwilligkeit ist ein Kontrollrecht. Die Mediationsbereitschaft ist ein Motiv. Sie stellt sich oft erst im Verlauf der Mediation her, wenn die Parteien absehen können, dass die Mediation für sie zielführend ist. Die Mediationsbereitschaft beschreibt das Motiv und den Wunsch, an der Mediation teilzunehmen und eine einvernehmliche Lösung zu finden (siehe auch Verfahrensmotiv). |
Mediationsanalyse | Analyse zur Identifikation eines Prozesses (Vorgehens) als Mediation. Die Prozessanalyse (oder Mediationsanalyse) hilft dem Mediator dabei, sich im Prozess der Mediation zu bewegen und die anstehenden, prozessrelevanten Fragen zu beantworten. |
Interesse | Der Begriff ist unterschiedlich konnotiert. Die Bedeutung überspannt eine Zielvorstellung bis hion zu einer Nutzenerwartung. |
Selbstbehauptung | Siehe Selbstoffenbarung |
Zielvereinbarung | Methode zur Festlegung der Gesprächsziele. Bei der Mediation ist die grobe Zielvereinbarung von der Themenvereinbarung zu unterscheiden. |
grobe Zielvereinbarung | Festlegung des Ziels der Mediation in der 1.Phase. Die grobe Zielvereinbarung legt den Zweck fest, den die Mediation verfolgen soll und stellt den Nutzen heraus. |
Themenvereinbarung | Eine zutreffendere Bezeichnung der 2.Phase, die oft als Bestandsaufnahme oder Themensammlung bezeichnet wird. Die Themenvereinbarung legt den Verfahrensgegenstand fest. |
Mediationsmodell | Gemeint ist die Mediationsweise. Eigentlich die Mediationsart. Der Begriff Mediationsmodell wurde eingeführt, weil der Gesetzgeber die Fachmediationen als Mediationsarten beschrieben hat. Die Modelle dienen der Kategorisierung verschiedener Anwendungsmethoden der Mediation wie sondierende, evaluative, facilitative, transformative, integrierte Mediation. |
getrennte Gespräche | Das Gesetz spricht in §2 Abs. 3 Mediationsgesetz richtigerweise von getrennten Gesprächen. In der Fachwelt hat sich der Begriff Einzelgespräch herausgebildet, der aber weniger präzise ist. Bei getrennten Gesprächen spricht der Mediator mit nur einer Partei oder einer Parteigruppe, ohne dass die Gegenseite bei dem Gespräch anwesend ist. |
Funktionsmediator | Der Begriff wurde eingeführt, um die Doppelbedeutung Mediator als Funktion und Mediator als Beruf aufzulösen. Der Funktionsmediator ist der Mediator den §1 Abs. 2 Mediationsgesetz beschreibt. |
Komplexitätsbewältigung | Die Fähigkeit, die Komplexität zu erkennen, zu akzeptieren und aufzulösen. Die Mediation ist ein komplexes Verfahren, das in der Lage ist alle Aspekte des Streites (mithin die gesamte Komplexität des Falles) abzuwickeln. Die Komplexitätsbewältigung ist deshalb eine wichtige Kompetenz des Mediators. |
Metaverfahren | Das Metaverfahren soll den Überblick über das Zusammenspiel mehrerer Verfahren ermöglichen, die in einem Konflikt angestrengt werden. Die Übersicht ist erforderlich, um Doppelungen und Endlosschleifen zu vermeiden. Die Integrierte Mediation schlägt vor, die Mediation als ein virtuelles Verfahren einzusetzen, an dem sich die im Verlauf eines Konfliktes angerufenen Verfahren ausrichten können. So kann sichergestellt werden, dass die Verfahren alle das gleiche Ziel verfolgen und sich nicht gegenseitig behindern. |
Monadische Verfahren | Verfahren der ersten Streitinstanz. Bei den monadischen Verfahren macht die Partei den Streit mit sich alleine aus. |
Triadische Verfahren | Verfahren der dritten Streitinstanz. Bei den triadischen Verfahren wenden sich die Parteien an eine neutrale Adresse. |
Mediationssystematik | Systematische Einordnung der verschiedenen Erscheinungsformen der Mediation. |
Mediationsfelder | Anwendungsfelder der Mediation. Z.B.: Familienmediation, Wirtschaftsmediation. |
Konfliktmotor | Bei mehreren aufeinandertreffenden Konflikten trägt die Konfliktanalyse dazu bei, den treibenden Konflikt zu identifizieren. Der treibende Konflikt ist der Konfliktmotor. Er kann mit der Frage ausfindig gemacht werden, was von der Konfliktlandschaft übrig bleibt, wenn der ein oder andere Konflikt gelöst ist. |
Lösungspentagramm | Das Lösungspentagramm beschreibt den inneren Zusammenhang von Mangel, Bedürfnis, Motiv, Interesse, Lösung, Nutzen in einem Pentragramm. |
Etappenziele | Wenn die Mediation als ein gedanklicher Prozess definiert wird, gliedert sich der Prozess in Schritte, die mit den Phasen beschrieben werden. Jede Phase ergibt ein Etappenziel auf dem Weg zur Lösungsfindung. |
Mediationsart | Mit der Mediationsart werden oft die Fachmediationen bezeichnet. Diese begriffliche Verwendung ist irreführend. Sie suggeriert, dass es verschiedene, anwendungsfeldabhängige Herangehensweisen der Mediation gibt. Tatsächlich bleibt die Art und Weise der Mediation in allen Anwendungsfeldern konstant. Zur besseren systematischen Unterscheidung wird statt von der Mediationart, vom Mediationsmodell gesprochen. Das Mediationsmodell beschreibt die konflikt- und zielabhängige Bearbeitungstiefe und die davon beeinflusste Herangehensweise. |
Phasenablaufschema | Die Phasen beschreiben den Ablauf der Mediation. Sie geben dem Mediator den Arbeitsauftrag. Das Phasenablaufschema fasst die Einzelheiten, die sich aus der Ablaufbeschreibung der Mediation ergeben, zusammen. |
Offenbarungspflichten | Der Mediator hat Informations- und Offenbarungspflichten zu erfüllen. Ein Verstoß gegen diese Pflicht kann zur Haftung führen. |
Methode | Die Methode beschreibt das Know how. Sie beantwortet die Frage wie sich der Zweck der anzuwendenden Vorgehensweise am besten verwirklicht. Die Mediation wird auch oft selbst als Methode bezeichnet. Zur besseren Abgrenzung und auch aus Rechtsgründen ist jedoch eine Unterscheidung zwischen dem Verfahren, der Methode und den Techniken angebracht. |
Lösungsvermittlung | Die Lösungsvermittlung beschreibt den auf die Lösung gerichteten Fokus einer Streitvermittlung. Sie kommt in der Schlichtung vor und grenzt sich von der Mediation ab, wo der Fokus auf eine Verstehensvermittlung gerichtet ist. |
Vorphase | Die Vorphase, auch Phase 0 genannt, ist der erste Schritt zur Vorbereitung der Mediation. Es geht darum, die Parteien zu einem Termin einzuladen, eine erste Konflikthypothese aufzustellen, die Geeignetheit der Mediation zu prüfen usw. |
Themensammlung | Die zweite Phase der Mediation wird entweder als Themensammlung oder als Bestandsaufnahme bezeichnet. Die unterschiedlichen Begriffe deuten die unterschiedlichen Herangehensweisen an. In beiden Fällen geht es darum, die Fragen herauszuarbeiten, die zu klären sind, damit das Problem gelöst werden kann. |
Interessenerhellung | Die dritte Phase der Mediation wird entweder als Interessenerhellung oder als Konfliktarbeit bezeichnet. Die unterschiedlichen Begriffe deuten die unterschiedlichen Herangehensweisen an. In beiden Fällen geht es darum, die Hintergründe und Motive herauszuarbeiten, die das Konfliktverhalten kennzeichnen. |
Nachphase | Die sechste Phase der Mediation ist die Nachphase. Sie dient der Kontrolle und dem Qualitätsmanagement. |
Optionen | Die vierte Phase der Mediation dient der Sammlung und Aufabereitung von Lösungsansätzen und Lösungsalternativen. |
Phasenlogik | Die Phasen haben eine wichtige Bedeutung in der Mediation. Nach der kognitiven Mediationstheorie bilden sie die Erkenntnisschritte, die auf dem Weg der Suche nach einer nutzerorientierten Lösung zu durchlaufen sind. Die Phasenlogik beschreibt den inneren Zusammenhang der Phasen. |
Konfliktenergie | Eine der positiven Eigenschaften des Konfliktes ist die Energiezufuhr. Sie macht die Parteien handlungsfähig. Der Energiezuwachs kann sich negativ auswirken, wenn er den Fokus auf den Gegner lenkt und die Energie nicht genutzt wird, den Konflikt zu überwinden. |
Entschleunigung | Der Konflikt führt zu einem Energiezuwachs, der zur Beschleunigung verleitet. Die Entschleunigung nutzt die Energie des Konfliktes, um sie dem Denken zur Verfügung zu stellen, das ebenfalls viel Energie einfordert. Die Verlangsamung ist im Prozess, der das Denken in Abschnitte unterteilt und der rekursiven Kommunikation angelegt, mit der die Gedanken zurückgeführt werden. |
Vollmacht | Es ist möglich, Willenserklärungen im Namen eines Anderen abzugeben, wenn der Erklärende durch eine Vollmacht dazu legitimiert ist. Die Möglichkeit in der Mediation für eine Partei zu handeln, unterliegt jedoch einigen Restriktionen, die sich aus dem Mediationsrecht ergeben. |
heile Welt | Der Begriff wird bei der Integrierten Mediation verwendet, um die unterschiedlichen Gedankenwelten zu kennzeichnen, durch die die Mediation führt. Der Terminus verdeutlicht, dass die 3.Phase eine Imagination der Situation darstellt, die hinter dem Konflikt liegt, also die Kriterien herausstellt, mit denen sich eine konfliktfreie Zukunft beschreiben lässt. |
kaputte Welt | Der Begriff wird bei der Integrierten Mediation verwendet, um die unterschiedlichen Gedankenwelten zu kennzeichnen, durch die die Mediation führt. Der Terminus verdeutlicht, dass die 2.Phase die nicht gewünschte, als kaputt und fehlerhaft wahrgenommene Realität in eine heile Welt zu überführen ist, an der sich die Lösung zu messen hat. |
Mediatorenaufgabe | Die an den Mediator gerichtete Tätigkeitserwartung. Welche Aufgaben der Mediator zu erfüllen hat, ergibt sich aus dem Aufgabenverzeichnis. |
Prozesshindernisse | Negative (nicht vorliegende, zwingende) Prozessvoraussetzungen, die der Durchführung des Prozesses im Wege stehen. |
Erkenntnislandkarte | Eine Visualisierung der Dimensionen, die als Bausteine für den Erkenntnisprozess der Mediation zu verwerten sind. |
Prozess | Laut Duden handelt es sich um einen über eine gewisse Zeit erstreckenden Vorgang, bei dem etwas (allmählich) entsteht oder sich herausbildet. Der Begriff wird auch für einen vor einem Gericht ausgetragenen Rechtsstreit verwendet. Oft werden die Begriffe Verfahren und Prozess synonym verwendet. Immerhin beschreiben beide Begriffe einen Vorgang. Das Verfahren schaut mehr auf das WIE, während der Prozess mehr auf das WAS schaut. |
Mediationsformat | Mediationsformate sind von den Mediationsmodellen, den Fachmeditationen und den Mediationsstilen zu unterscheiden. Die Mediationsformen beschreiben die äußere Erscheinungsform der Mediation. Die Mediationsform bildet einen Oberbegriff, unter dem sich Mediationszuschnitte (Mediationsformate) erfassen lassen. Es geht um die Frage, wie die Mediation gestaltet wird. |
Mediatorenkompetenz | Die Mediatorenkompetenz grenzt sich von der Verfahrenskompetenz ab. Beide Kompetenzen zusammengenommen ergeben die Mediationskompetenz. Sie müssen zusammengeführt werden, um eine Mediation durchzuführen. Die Mediatorenkompetenz beschreibt dabei die Kompetenzen des Mediators zur Verwirklichung der Mediation (der Verfahrenskompetenz). |
Mediationscheck | Bei dem Mediationscheck geht es darum, herauszuarbeiten, ob es sich bei der Fallbearbeitung überhaupt um eine Mediation handelt. Der Mediationscheck stellt die Kriterien zusammen, anhand sich eine Fallbearbeitung als Mediation identifizieren lässt. |
Mediand | Verhandlungspartei in einer Mediation |
Lösung | Der gefundene Weg bzw. die Entscheidung, wie der Konflikt beigelegt wird. Die Lösung grenzt sich von der Position ab, die als die verdichtete Lösungsvorgabe angesehen werden kann. |
Konfliktlogik | Die Konfliktlogik beschreibt den inneren Zusammenhang der Konflikte und der Konfliktbehandlung im Prozess. |
Konfliktkongruenz | Verfahrensdeckung - Theorie von der Übereinstimmung von Konflikt und Verfahren |
Konflikthypothese | Eine erste Annahme über die Konfliktlage in einer Mediation. Die Hyothese wird durch die Konfliktanalyse erhärtet. |
Konfliktarbeit | Siehe Interessenerhellung |
Kommunikationsmodell | Das mit dem Verfahren verbundene Kommunikationskonzept. Es orientiert sich an der Rolle des neutralen Dritten. |
Kognitionsprozess | Die Mediation lässt sich als ein Kognitionsprozess beschreiben, dessen Mittelpunkt das Verstehen bildet. Das Verstehen wird durch Erkenntnisschritte herbeigeführt, die die gesamte Komplexität des Falles in Betracht ziehen können und sich in der inneren Logik an den Phasen orientiert. |
Initialisierung | Die erste Phase der Mediation wird entweder als Arbeitsbündnis oder als Initialisierung bezeichnet. Die unterschiedlichen Begriffe deuten die unterschiedlichen Herangehensweisen an. In beiden Fällen geht es darum, das Ziel, den Weg der Mediation und ihre Rahmenbedingungen festzustellen (bei der Initialisierung) oder zu vereinbaren (beim Arbeitsbündnis). |
Informationspflicht | Der Mediator hat Informations- und Offenbarungspflichten zu erfüllen. Ein Verstoß gegen diese Pflicht kann zur Haftung führen. |
Gesprächsregeln | Gesprächsregeln sind von den Gesprächsgrundsätzen und den Grundsätzen der Mediation zu unterscheiden. Sie werden mit den Parteien vereinbart, wenn sie erforderlich sind, um das Gespräch unter Kontrolle zu haben. |
Einigung | Die fünfte Phase der Mediation dient der Manifestation der gefundenen Lösung in Form einer Abschlussvereinbarung. |
Bestandsaufnahme | Die Phase zwei der Mediation wird auch als Bestandsaufnahme bezeichnet. Es geht darum den Streit der Parteien genau zu identifizieren. Die alternative Bezeichnung lautet Themensammlung. Siehe auch den Eintrag Themensammlung. |
Abschlussvereinbarung | Die Abschlussvereinbarung manifestiert das Ergebnis der Mediation. Sie ist der erste Schritt in die Umsetzung der gefundenen Lösung. Die Abschlussvereinbarung hat durchaus einen juristische Bedeutung, wenn sie einen Vertrag darstellt, der Rechte und Pflichten mit bindender Wirkung festschreibt. Weil nicht alle Verträge formfrei möglich sind, hängt ihre Wirksamkeit davon ab, dass die Formerfordernisse erfüllt werden. |
Abschlussdokumentation | Niederschrift der Abschlussvereinbarung zur Manifestation der in der Mediation gefundenen Lösung. Die schriftliche Dokumentation bedarf der Zustimmung der Parteien. |
Dyadische Verfahren | Verfahren der zweiten Streitinstanz. Bei den dyadischen Verfahren ziehen die Parteien einen Berater und Vertreter hinzu. |
Donator | Der Begriff kommt aus dem Lateinischen donare = schenken. Im Zusammenhang mit der Mediation wird damit die Person (oder Institution) bezeichnet, die eine Mediation sponsert (bezahlt) ohne selbst Mediand zu sein. Siehe auch Donatormediation. |
Ablaufschema | Siehe Phasenablaufschema. Das Phasenablaufschema fasst die Einzelheiten, die sich aus der Ablaufbeschreibung der Mediation ergeben, zusammen. |
Bearbeitungstiefe | Die Frage wie tief der Mediator in die Konfliktbearbeitung eindringen kann und soll. Die Bearbeitungstiefe ergibt sich aus dem gewählten Mediationsmodell. |
Streitkontinuum | Festlegung der Dimensionen des Streifens wie: Fakten, Emotionen, Positionen, Interessen und Zeit |
reale Welt | Der Begriff wird bei der Integrierten Mediation verwendet, um die unterschiedlichen Gedankenwelten zu kennzeichnen, durch die die Mediation führt. Der Terminus verdeutlicht, dass die 4.Phase die zuvor erarbeitete Imagination einer konfliktfreien Zukunft noch in die Realität umzusetzen ist. |
Soziales System | Der Mensch lässt sich, systemisch betrachtet, in verschiedene Systeme unterteilen. Hier gibt das Zusammenspiel des biologischen Systems, aus dem die Bedürfnisse, die Sinnesfähigkeiten usw. gesteuert wird, dem psychologischen System, in dem das Denken gesteuert wird und dem sozialen System, das für die Kommunikation verantwortlich ist, einen Einblick auf die Verstehensfähigkeit des Menschen. |
Biologisches System | Der Mensch lässt sich, systemisch betrachtet, in verschiedene Systeme unterteilen. Hier gibt das Zusammenspiel des biologischen Systems, aus dem die Bedürfnisse, die Sinnesfähigkeiten usw. gesteuert wird, dem psychologischen System, in dem das Denken gesteuert wird und dem sozialen System, das für die Kommunikation verantwortlich ist, einen Einblick auf die Verstehensfähigkeit des Menschen. |
Psychologisches System | Der Mensch lässt sich, systemisch betrachtet, in verschiedene Systeme unterteilen. Hier gibt das Zusammenspiel des biologischen Systems, aus dem die Bedürfnisse, die Sinnesfähigkeiten usw. gesteuert wird, dem psychologischen System, in dem das Denken gesteuert wird und dem sozialen System, das für die Kommunikation verantwortlich ist, einen Einblick auf die Verstehensfähigkeit des Menschen. |
Cochemer Praxis | Ein parallel zum Altenkirchener Modell entwickeltes Verfahrenskonzept für die Lösung von Familienkonflikten. Den Schwerpunkt bilden Arbeitskreise, die eine interprofessionelle Zusammenarbeit von Gerichten, Beratungsstellen und Jugendämtern ermöglichten. |
Mediationsmarketing | Das Mediationsmarketing beschäftigt sich mit der Frage, wie ein Mediator seine Leistungen anzubieten hat, so dass der Kunde im Bedarfsfall darauf zurückgreifen kann. Die Mediation stellt an das Marketing eigenwillige Anforderungen, sodass das Angebot zur Mediation passt. |
Bedeutungswirklichkeit | Wirklichkeit der 2. Ordnung (nach Watzlawick). Sie ist nicht feststehend und muss vereinbart werden. |
Verhandlungslogik | Die Verhandlungslogik ist ein Teil der Mediationslogik, weil sie in der Prozesslogik aufgeht. Obwohl die Mediation selbst eine Form des Verhandelns darstellt, beginnt das eigentliche Verhandeln erst in der Phase 4. Die Verhandlungslogik setzt sich mit den Merkmalen auseinander, die das Verhandeln in der Mediation ermöglichen. |
Verfahrenskategorien | Einteilung der Verfahren nach typischen, miteinander korrespondierenden Merkmalen. Die Systematik unterscheidet bei den triadischen Verfahren: Gerichtsverfahren, Schiedsgerichtsverfahren, Schlichtung, Mediation |
Verfahrensaspekte | Als Verfahrenseffekte werden die Ausprägungen der Verfahrenskriterien und die Spielarten der Verfahren beschrieben. Sie erlauben eine graduelle Gegenüberstellung und somit eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit für die unterschiedlichen Verfahrenskategorien. |
Verfahrenskriterien | Als Verfahrenskriterien werden die Aspekte beschrieben, die den Charakter des Verfahrens ausbilden. Der Verfahrenscharakter hilft bei der Identifikation der Verfahren, in dem die Prägung herausgestellt wird. |
Werkzeuge der Mediation | Im Verständnis der Mediation bezeichnen Werkzeuge die Gesamtheit aller Hilfsmittel und Vorgehensweisen, die zur Verwirklichung der Mediation beitragen. |
mediative Techniken | Techniken, die typischerweise in der Mediation verwendet werden |
Streitvermittler | Oberbegriff für die Personen, die ein Streitvermittlungsverfahren (Mediation oder Schlichtung) durchführen. |
Mediator | a) Verstehensvermittler: Eine neutrale, unabhängige Person, die mit den Parteien die Mediation durchführt. Sie hilft den Parteien selbst eine Lösung zu finden, ohne Entscheider zu sein. Siehe Alt-Mediator-Funktion
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alternative Streitbeilegung | Kurz mit dem Akkronym ADR abgekürzt. Die Verfahren der alternativen Streitbeilegung werden auch als alternative Konfliktbeilegungsverfahren bezeichnet. Die ADR (Alternative Dispute Resolution) bildet den Gegensatz zur DR (Dispute Resolution). Der Gesetzgeber übersetzt ADR mit außergerichtlicher Streitbeilegung. |
Partei | Parteien sind die Gegner im Prozess. Das Mediationsgesetz bezeichnet die Medianden als Parteien. In der Mediation ist zwischen den Streitparteien, den Konfliktparteien, den Vertragsparteien (= Parteien des Mediationsvertrages) und den Verhandlungsparteien (= Medianden) zu unterscheiden. |
Position | Positionen sind Standpunkte. In der Mediation sind sie die auf Standpunkten beruhende Forderungen, die dem Gegner gegenüber erhoben werden. Die Positionen grenzen sich von der zu findenden Lösung ab. |
Verfahren | Grundsätzlich beschreibt ein Verfahren die Art und Weise eines Vorgehens. Im juristischen Verständnis sind Rechtshandlungen gemeint. Im psychologischen Verständnis steht die durch den Ablauf bewirkte Entwicklung im Vordergrund. In der Mathematik ist es eine Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems. |
Phasen | Die Mediation wird als ein strukturiertes Verfahren bezeichnet, das sich in Phasen einteilen lässt. Die Phasen geben dem Mediator den Auftrag was zu tun ist in Form von Etappenzielen vor und steuern den Prozess der Erkenntnis. |
Prozesslogik | Die Prozesslogik beschreibt den inneren logischen Zusammenhang des Prozesssystems bezogen auf die Mediation. |
Verstehen | Verstehen ist das zentrale Element der Mediation. Alles was in der Mediation passiert basiert auf einem Verstehen. Methodisch fließende Arbeit von Phase drei, wird aber nur dadurch ermöglicht, dass die Phase drei Bestandteil eines umfassenden Verstehensprozesses ist. Das Verstehen ist ein Teil der Konfliktarbeit und der Konfliktklärung. |
Themen | Die zur Konfliktbeilegung anzusprechenden Themen ergeben sich aus der Neutralisation der Positionen und nehmen auf die Konfliktdimensionen bezug |
Mediationssystem | Bei systemischer Betrachtung ist der Mediator ein Teil des Mediationssystems, nicht aber des Streitsystems. |
Phasennavigation | Die Phasenaufträge erlauben eine gedankliche Strukturierung, über die der Mediator im Verfahren navigieren kann. Jetzt erlangt die Unterscheidung von Positionen, Interessen und Lösungen eine ausschlaggebende Bedeutung. |
WATNA | Worst Alternate to Negotiated Agreement (Siehe Lösung) |
Mediationsstil | Die individuelle, auf den Mediator bezogene Art und Weise, wie er die Mediation durchführt |
Wirtschaftsmediation | Mediation bei Streitigkeiten mit wirtschaftlichem Bezug |
Streitmittler | Nach der Legaldefinition in § 6 VSBG ist der Streitmittler die Person in einer Verbraucherschlichtungsstelle, die mit der außergerichtlichen Streitbeilegung betraut und für die unparteiische und faire Verfahrensführung verantwortlich ist. |
Konfliktbeilegungsverfahren | Oberbegriff (des Gesetzgebers) über alle Streitbeilegungsverfahren |
Streitbeilegungsverfahren | a) Oberbegriff für alle Streitbeilegungsverfahren (der Gesetzgeber verwendet als Oberbegriff Konfliktbeilegungsverfahren)
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Bearbeitungsstand: 2021-04-14 06:35 / Version 26.
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