Sehr geehrte Damen und Herren,
toll, dass es Ihre Website und die mühevoll Aufarbeitung von
Inhalten rund um die Mediation gibt.
Schade jedoch finde ich es - gerade auch deswegen, weil sich ja
sicherlich auch Mediator*innen unter Ihnen befinden, die diese Seite
und deren Inhalte mitgestaltet haben - dass durchweg die Rede von
"dem Mediator" ist. Mir ist sofort in den Kopf gegangen: "Weshalb
sprechen die hier nur von Männern? Ist Mediation eine
Männerdomäne?" Erst in einem zweiten Gedankengang ist mir die Idee
gekommen, dass hier offensichtlich das generische Maskulin genutzt
wird und die weiblichen Mediatorinnen in jenem generativen
Männlichen eingeschloßen zu sein scheinen.
Sprache reflektiert unsere Welt.
Das generische Maskulinum reflektiert eine männerdominierte Welt.
Viele Frauen und Trans-Gender fühlen sich ernst genommener, wenn
von ihnen auch in ihrem Geschlecht oder in einen
ausdifferenzierteren Vokabular gesprochen wird. Für
Mediator*innen ist deren Sprache das Haupthandwerkszeug.
Dementsprechend würde ich mir wünschen - und das mit Sicherheit im
Namen aller weiblichen und trans-gender Menschen - dass auch auf
dieser so wichtigen und eine nicht unerhebliche Reichweite
innehabende Seite wie die Ihre eine ist, das Feminine durch gendergerechte Sprache sichtbarer gemacht wird.
Was denken Sie darüber?
Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.
Mit besten Grüßen und Dank, dass Sie mein Anliegen ernst nehmen.
Linda Born
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