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Interventionen und Schwierigkeiten

hindernis

Wie lassen sich schwierige Situationen in der Mediation lösen? Welche Interventionen kann der Mediator anbringen um den Parteien zu helfen, sie zu lösen?

Einträge 281

ID Bezeichnung Frage Beschreibung Kategorie Schlagworte Zuletzt modifiziert Last modifier
14499 Kontextverlust Der Kontext geht verloren Methodik 10.01.2023 18:49 Arthur Trossen
14498 Selektionen Die Komplexität erlaubt Selektionen. Schon die Wahrnehmung und die Kommunikation führen in eine Reduktion der Komplexität, das Denken tut sein Übriges. Der Mensch neigt dazu, Komplexität zu reduzieren. Das Denken wird selektiv und verliert den Kontext aus dem Blick. Was wie eine Vereinfachung wirkt, ist zugleich eine Erschwernis, weil der Blick auf die Lösung verloren geht, je mehr man sich anstrengt, an die Lösung zu denken. Die Mediation stellt verschiedene Hilfen zur Verfügung, um die Komplexität zu bewältigen. Sie trennt die Verfahrensebenen von. der Streitebene. Sie untergliedert den Prozess in verschiedene nach Phasen ausgerichtete und aufeinander abgestimmte gedankliche Schritte (Phasenlogik). Sie ordnet die Konflikte nach Themen. Sie unterbricht die Begründungssemantik und führt verschiedene Denkmuster sequenziell zusammen. Methodik 10.01.2023 18:15 Arthur Trossen
14497 Recht Das Recht kann ein Hindernis darstellen (andere, bessere) Lösungen zu finden, wenn das Denken nicht aus der Subsumtion und der Fixierung von Rechtsfolgen befreit werden kann. Das Recht schaut nicht auf den Nutzen. Es engt die Sicht ein. Recht rechtsanwendung    06.06.2023 10:42 Arthur Trossen
14496 Konfliktstrategie Die Strategie dominiert das Denken Methodik 10.01.2023 18:56 Arthur Trossen
14485 Fixierung auf Vorurteile Die Partei hält an ihren Vorurteilen fest Methodik vorurteil    10.01.2023 18:57 Arthur Trossen
14484 parteiliche Vorurteile Ein Vorurteil zeigt eine sozial inadäquate Einstellung. Es geht meist von nicht geprüften Annahmen aus. Der Mediator sucht nach den zugrunde liegenden Fakten und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen. Er stellt Fakten und Meinungen heraus und bringt beides in einen Zusammenhang. Die Mäeutik verhilft der Partei zu einem kleinschrittigen Denken, das die Defizite aufdecken kann. Methodik vorurteil    10.01.2023 19:02 Arthur Trossen
14418 festgefahrene Gedanken Manche Parteien stecken tief in ihren negativen Gedanken fest, so als würden sie etwas verlieren, wenn sie umdenken. Konflikte doomscrolling    negativsicht    hoffnung    10.01.2023 18:57 Arthur Trossen
14386 Opferrolle Partei kommt aus der Opferrolle nicht heraus. Dem Mediator fällt auf, dass eine Partei immer wieder in ihre Opferrolle zurückfällt. Konflikte opfer    opferrolle    10.01.2023 13:05 Arthur Trossen
14319 Problemtrance Die sogenannte Problemtrance hindert die Partei daran, Verantwortung zu übernehmen, weil sie sich unterschätzt und ihre eigenen Ressourcen deshalb falsch einschätzt. Die Mediation führt das Denken aus dem Problem heraus. Manchmal benötigt die Partei aber eine darüber hinausgehende Unterstützung. Der Mediator versucht durch geschickte Interventionen, die situationsangemessene Handlungsfähigkeit der Partei wieder herzustellen. 22.04.2022 01:56 Arthur Trossen
14315 Selbstzweifel Die Partei unterliegt Selbstzweifeln Konflikte Selbstzweifel    10.01.2023 18:58 Arthur Trossen
14234 Startprobleme Zusammenstellung der Startprobleme bei der Inanspruchnahme der Mediation, wenn z.B. der Gegner nicht an der Mediation teilnehmen will. Praxisanwendungen startprobleme    10.01.2023 12:59 Arthur Trossen
14228 Ablaufprobleme Was tun, wenn es in der Mediation klemmt? Ablaufprobleme verhindern die reibungslose Durchführung der Mediation. Prozess ablauf    problem    08.03.2024 09:52 Arthur Trossen
14185 Die Partei will eine Mediation, weil sie ihre Ansprüche nicht gerichtlich durchsetzen kann Es kommt vor, dass die Partei (sogar mit dem Rat des Anwaltes) sich auf eine Mediation einlässt, weil sie ihre vermeintlichen Ansprüche vor Gericht nicht durchsetzen kann. Das kann mit der Beweislage zusammenhängen, aber auch damit, dass sie eben keine Ansprüche hat. Die Mediation ist nicht dafür da, das Recht auf anderem Wege durchzusetzen. Wer das beabsichtigt, befindet sich wohl noch in einer Konfrontation. Der Mediator muss in der 1. Phase darauf hinwirken, dass sich die Parteien auf eine lösungsoffene Suche einlassen. Recht rechtsgarantie    rechtsdurchsetzung    anspruch    gericht    17.03.2022 09:17 Arthur Trossen
14154 Die Partei fordert den Mediator auf, sie zu unterstützen Die Allparteilichkeit verpflichtet ihn Unterstützung zu leisten,. soweit es dem Wesen der Mediation nicht entspricht. Der Mediator muss die Prinzipien achten, insbesondere die Neutralität. Er muss darauf achten, dass die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Wo seine Grenzen zur parteilichen Unterstützung enden, kann er die Partei auffordern, einen Beistand, Berater, Coach oder Therapeuten hinzuzuziehen. Konflikte allüarteilichkeit    unterstützung    hilfe    28.02.2022 21:06 Arthur Trossen
14110 Mediationskündigung Die Partei kündigt die Mediation. Sie bleibet einfach fern. Konflikte kündigungsandrohung    freiwilligkeit    beendigung    10.01.2023 12:58 Arthur Trossen
14058 Vertretungsdefizite Die Partei fühlt sich nicht gut vertreten Prozess 10.01.2023 13:00 Arthur Trossen
14011 Vertrauensverlust Die Partei misstraut dem Mediator Mediation vertrauen    misstrauen    vertrauensbildung    10.01.2023 18:54 Arthur Trossen
13852 Es finden sich keine Gemeinsamkeiten Die Mediation versucht die Lösung auf einer gemeinsamen Basis aufzubauen. Spätestens das Interesse an der Beilegung des Streites dürfte ein gemeinsames sein. Können die Parteien sich auf keine Gemeinsamkeit festlegen, ist dies entweder ein Ausdruck des Konfliktes, denn der Mediator nachsehen sollte oder ein mangelndes Interesse am Verfahren. Im letzteren Fall geht in Phase eins zurück im anderen Fall hinterfragte den Konflikt. gemeinsam    Ebene    Suche    18.01.2022 08:55 Arthur Trossen
13850 Es finden sich keine Gemeinsamkeiten Die Mediation versucht die Lösung auf einer gemeinsamen Basis aufzubauen. Spätestens das Interesse an der Beilegung des Streites dürfte ein gemeinsames sein. Können die Parteien sich auf keine Gemeinsamkeit festlegen, ist dies entweder ein Ausdruck des Konfliktes, denn der Mediator nachsehen sollte oder ein mangelndes Interesse am Verfahren. Im letzteren Fall geht in Phase eins zurück im anderen Fall hinterfragte den Konflikt. gemeinsam    Ebene    Suche    18.01.2022 08:53 Arthur Trossen
13843 Verteilungskampf Der Lösungskuchen lässt sich nicht vergrößern. Die Parteien konzentrieren sich auf die Lösung und führen einen Verteilungskampf durch. Prozess lösungskuchen    strategie    erweiterung    integrativ    10.01.2023 12:54 Arthur Trossen
13797 Schwierige Situationen Die Ausbildungsverordnung benennt die Herausforderungen als schwierige Situationen und führt als Beispiele auf: Blockaden, Widerstände, Eskalationen, Machtungleichgewichte. Ausbildung ausbildungsinhalt    ausbildung    11.01.2022 13:34 Arthur Trossen
13795 Mediationsbedarf Bedarf für Mediation wird verkannt (nicht gesehen) Praxisanwendungen Bedarf    10.01.2023 18:59 Arthur Trossen
13794 Argumentationsketten Argumentationsketten verhindern den Austausch. Die Parteien verfallen in einen wie eine Langspielplatte anmutenden Argumentationswettbewerb. Es kann eine Herausforderung darstellen, eine verdichtete Begründungssemantik aufzulösen. Konflikte 10.01.2023 19:00 Arthur Trossen
13793 Blockaden Blockaden verhindern den Austausch Methodik blockade    widerstand    10.01.2023 19:00 Arthur Trossen
13792 Problemtrance Die sogenannte Problemtrance hindert die Partei daran, Verantwortung zu übernehmen, weil sie sich unterschätzt und ihre eigenen Ressourcen deshalb falsch einschätzt. Die Mediation führt das Denken aus dem Problem heraus. Manchmal benötigt die Partei aber eine darüber hinausgehende Unterstützung. Der Mediator versucht durch geschickte Interventionen, die situationsangemessene Handlungsfähigkeit der Partei wieder herzustellen. 11.01.2022 13:17 Arthur Trossen
13791 Eskalation Verhalten der Parteien entwickelt sich in eine Eskalation Konflikte eskalation    deskalation    10.01.2023 19:01 Arthur Trossen
13790 Fakten Umgang mit Fakten Prozess faktenklärung    fakten    beweis    10.01.2023 19:02 Arthur Trossen
13789 Emotionen Umgang mit Emotionen Methodik 10.01.2023 19:03 Arthur Trossen
13788 Machtgefälle Zu unterscheiden ist ein Machtgefälle innerhalb und außerhalb der Mediation. Wenn die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln sollen, darf es innerhalb der Mediation kein Machgefälle geben. Das Machgefälle außerhalb der Mediation muss reflektiert werden können. Auch muss sichergestellt sein, dass die Ergebnisse der Mediation wegen des fortwährenden Machgefälles verwirklicht werden können. Der Umgang mit Machtgefällen wird in der Ausbildungsverordnung als schwierige Situation beschrieben. Sie kann tatsächlich schwierig werden, weshalb die Problematik im Beitrag Machtgefälle besprochen wird. Wenn sich das Machtgefälle in der Mediation nicht auflösen lässt, kann es ein Mediationshindernis darstellen. Methodik 11.01.2022 13:07 Arthur Trossen
13787 Machtmissbrauch Macht haben, Macht üben und Macht missbrauchen sind verschiedene Verhaltensmuster, die dementsprechend unterschiedlich in der Mediation behandelt werden. Entscheidend ist stets die Lösungsoffenheit und die Möglichkeit auf gleicher Augenhöhe zu verhandeln. Wenn dies nicht gewährleistet ist und der Mediator diese Verhandlungsbedingungen nicht herstellen kann, besteht ein Mediationshindernis. Mediation 11.01.2022 13:05 Arthur Trossen
13786 Vielzahl an Beteiligten (Parteien) Jeder Mensch und jedes Problem das in eine Mediation aufgenommen wird expotenziert die Komplexität. Es ist eine Herausforderung für den Mediator und bedarf einiger Erfahrung, wie damit umzugehen ist. Interessanterweise wird diese Herausforderung in der Ausbildungsordnung nicht erwähnt. Prozess 11.01.2022 13:00 Arthur Trossen
13785 Krankheit Eine psychische Erkrankung kann dem Erkenntnisprozess der Mediation im Wege stehen. Der Mediator muss auf Krankheitssymptome achten und der Partei gegebenenfalls einen Therapeuten empfehlen. Konflikte krankheit    heilung    30.05.2022 21:37 Arthur Trossen
13784 NIMBY Phänomen NIMBY beschreibt eine egoistisch, ethische Haltung, die besonders in öffentlichen und politischen Kontexten zum Tragen kommt, aber auch bei Individualkonflikten anzutreffen ist. Im öffentlichen Bereich wird das Phänomen mit Wutbürgern und Trittbrettfahrern noch verstärkt. Das NIMBY Phänomen beschreibt eine Form des Widerstandes. Mediation großmediation    aktivisten    11.01.2022 12:56 Arthur Trossen
13783 Denkhindernisse stehen im Wege Die Parteien sind mitunter nicht in der Lage, ihre Gedanken dorthin zu lenken, wo eine konstruktive Lösung möglich ist. Aktives Zuhören genügt oft nicht, um die Denkhindernisse aus dem Weg zu räumen. Der Mediator muss die Hindernisse kennen und erkennen, um sie aus dem Weg räumen zu können. Methodik denkhindernis    denken    10.03.2024 21:03 Arthur Trossen
13782 Mediationsverbot Die Durchführung der Mediation ist verboten, weil sie gegen die guten Sitten oder eine Verbotsnorm (wie z.B. die Vor- oder Nachbefassung) verstößt. Das Hindernis kann meist nur überwunden werden, wenn der Mediator oder der Gegenstand ausgetauscht werden. mediationsverbot    verbot    11.01.2022 12:52 Arthur Trossen
13781 Abwesenheit

Nicht präsente Konfliktparteien

Prozess abwesenheit    10.01.2023 12:59 Arthur Trossen
13780 Unsicherheit Die Unsicherheit auf der Seite der Parteien oder aber auch auf der Seite der Mediatoren kann zu einem Hindernis werden. Der Mediator sollte die Unsicherheit akzeptieren und als Hinweis für eine zu klärende Frage ansehen. Prozess unsicherheit    sicherheit    orientierung    skepsis    13.02.2023 08:54 Arthur Trossen
12370 Die Partei sagt, dass ihr Anwalt geraten habe, die Mediation abzubrechen Es ist gut, wenn die Partei den Mediator informiert. Dann kann er helfen, die richtige Verfahrensentscheidung zu treffen. Es ist befremdlich, wenn ein Anwalt zum Abbruch der Mediation rät. Selbst wenn er denkt, dass eine gerichtliche Lösung günstiger ist für seine Partei, ist das kein Grund die Mediation abzubrechen. Im Gegenteil. Die rechtlichen Ausführungen sollten auch in der Mediation bedacht und auf den Nutzen untersucht werden. Möglicherweise hat der Anwalt nicht verstanden wozu der Mediator in der Lage ist. Möglicherweise kennt er die Mediation nicht. Vielleicht wollte er vor der Partei aber auch nur angeben. Um sicherzugehen, dass auch die Partei den Anwalt korrekt informiert hat und um sicherzugehen, dass der Anwalt die Mediation korrekt einschätzt, sollte sich der Mediator von der Verschwiegenheitspflicht entbinden lassen und gegebenenfalls selbst mit dem Parteivertreter sprechen. Wenn das nicht geht kann er die Partei instruieren, welche Kontrollfragen sie dem Anwalt stellt um zu prüfen, ob er auch an alles gedacht hat. 11.11.2021 17:52 Trossen Arthur
12310 Krankheitssymptome werden übersehen Der Mediator muss darauf achten, dass die Partei verhandlungsfähig (mediationsfähig) ist. Er muss keine Diagnosen durchführen. Er muss jedoch prüfen, ob die wahrgenommenen Symptome zum Konflikt gehören (also nicht krankheitsbedingt sind) und überwindet werden können. Gegebenenfalls muss er mit der Partei über Abhilfe sprechen und eine Behandlung empfehlen. Konflikte 26.10.2021 23:06 Trossen Arthur
12141 Erfolg der Mediation wird falsch eingeschätzt Der Mediator fragt die Parteien nach einer Sitzung: „Haben Sie das Gefühl dass wir heute weitergekommen sind?". Die Parteien antworten: „Nein!". Die Einschätzung ist falsch. Der Mediator konnte beobachten dass die Parteien einen entscheidenden Erkenntnisgewinn erarbeitet hatten. Sie können allerdings die Tragweite der Erkenntnis noch nicht einschätzen. Damit die Parteien den Erkenntnisgang der Mediation nachvollziehen können und damit ihnen bewusst wird welche Erkenntnisse sie gewonnen haben, empfiehlt sich ein regelmäßiges Feedback mit genau der eingangs erwähnten Frage. Wenn die Parteien nicht das Gefühl haben weiter gekommen zu sein, sollte der Mediator den Eindruck mit den Parteien besprechen und entweder ein Bewusstsein für die Erkenntnis herstellen oder sich überlegen warum sich dieses Bewusstsein für die Parteien nicht erschließt. Immerhin ist es auch möglich, dass der Mediator die Situation falsch einschätzt. Methodik erfolg    einschätzung    erfolgsmaßstab    26.07.2022 08:15 Arthur Trossen
12057 Mediandin sagt: "Hier sind mir zu viele Männer" Der (offensichtlich männliche) Mediator sollte dankbar sein für solche Bemerkungen. Die Mediandin will damit etwas zum Ausdruck bringen. Möglicherweise fühlt sie sich nicht richtig verstanden, möglicherweise fürchtet sie die männliche Sicht der Welt könnte die weibliche unterdrücken usw. Der Mediator muss darauf eingehen, was genau gemeint ist. Er sollte die Mediandin ermutigen, abzustimmen, wen n aus ihrer Sicht die Weiblichkeit zu wenig Beachtung findet, um dann die geeigneten Gegenmaßnahmen zu treffen. Konflikte mann    frau    gender    26.07.2022 20:17 Arthur Trossen
11689 Die Parteien schreien sich an Beim Anschreien ist die Botschaft, die dem anderen gesendet werden soll wichtiger als die, die empfangen wird. Mit dem Anschreien geht einher, dass sich die Parteien nicht ausreden lassen. Sie schreien sich an. Natürlich kann der Mediator Gesprächsregeln einführen. Besser ist es jedoch, er verbalisiert das Verhalten und hinterfragt seine Bedeutung. Hilfreich ist eine paradoxe Intervention, wenn er z.B. feststellt: "Sie müssen sich sehr wichtig sein! Sie wollen dass die andere Partei hört was Sie sagen". Konflikte anschreien    streit    05.05.2022 10:59 Arthur Trossen
11669 Vorgesetzter nimmt teil Wenn der Chef Teil des Problems ist und an der Mediation teilnimmt, muss der Mediator dafür sorgen, dass die Parteien trotzdem auf gleicher Augenhöhe verhandeln können. Sinnvollerweise informiert er den Chef vorher darüber, dass er in der Mediation seiner Rolle als Chef verlassen muss. Der Mediator kann ihn trösten, dass er ihn danach wieder inthronisiert. Der Mediator sollte alle Parteien darüber informieren, dass während der Mediation gleicher Augenhöhe besteht und darauf achten, dass dementsprechend verhandelt wird. Gegebenenfalls hilft seine Allparteilichkeit, die gleiche Augenhöhe herzustellen. Auch die Metakommunikation mag das Phänomen aufdecken und dazu beitragen, dass die Parteien die Hierarchie in der Verhandlung vermeiden. Prozess allparteilichkeit    machtgefälle    chef    führungskraft    10.03.2024 21:02 Arthur Trossen
11483 Die Partei hat absurde, irrationale Vorstellungen Die Mediation soll zu nützlichen, nachhaltigen Lösungen führen. Dazu gehört, dass es sich um eine realisierbare Lösung handelt. Manchmal haben die Parteien völlig überzogene, unrealistische Vorstellungen. Der Mediator versucht sie zunächst durch das Loopen herauszustellen. Er verweist auf die Fakten, veranlasst den Realitätscheck und weist auf den Beratungsbedarf hin. Wenn die Partei den Bezug zur Realität dennoch nicht herstellen kann, muss sich der Mediator Interventionen überlegen. Konflikte vorstellung    realität    18.07.2021 23:07 Arthur Trossen
11445 Die Partei will Rache (sich rächen) Wie soll auf den Wunsch nach reagiert werden?

Die Mediation ist kein Instrument der Rache. Rache ist ein Gefühl und deshalb ist sie durchaus ein Aspekt, mit dem sich die Mediation befassen will und muss. Wenn die Partei Rache ankündigt, kann der Mediator wie folgt reagieren: "Rache machen wir hier nicht. Aber ich interessiere mich sehr dafür, wo das Bedürfnis nach Rache herkommt und was es uns sagen will. Können Sie sich darauf einlassen?".
Nähere Ausführungen finden Sie deshalb im Beitrag Emotionen loswerden.

Methodik emotion    loswerden    verändern    gefühl    02.04.2024 12:42 Arthur Trossen
11443 Schlechte Gefühle stehen im Weg

Schlechte Gefühle verleiten zu schlechten Gedanken. In vielfältigen Situationen kommt es also darauf an, die schlechten Gefühle loszuwerden. Die Herausforderung betrifft nicht immer nur die Medianden.

  1. Der erste Schritt ist stets das Eingeständnis der Emotionen.
  2. Der zweite Schritt setzt sich mit den Emotionen auseinander, um ihre versteckte Botschaft zu verstehen.
  3. Der dritte Schritt sucht nach den Emotionen, die das schlechte Gefühl ersetzen. z.B.: Sicherheit verdrängt Angst.

Natürlich hängt die Vorgehensweise vom Einzelfall ab. Nähere Ausführungen finden Sie deshalb im Beitrag Emotionen loswerden.

Methodik emotion    loswerden    verändern    gefühl    07.07.2021 10:46 Trossen Arthur
11430 Die Partei lehnt eine Mediation wegen des Risikos ab Die Partei steht vor der Wahl sich für die Mediation oder das Gericht zu entscheiden. Sie lehnt die Mediation ab, weil es sich nicht um ein sicheres Verfahren handelt, wobei im Falle des Scheiterns die Kosten der Mediation zu den Streitkosten hinzugerechnet werden. Wenn man sich diese Überlegung vor Augen führt, sagt die Partei im Grunde nichts anderes, als dass sie lieber in den sicheren Krieg investiert als in den unsicheren Frieden. Sie übersieht dabei, dass sie selbst einen Beitrag leisten kann, dass der Frieden sicher ist. Sie muss nur dafür sorgen (helfen), dass die Mediation nicht abbricht. Der Mediator muss dafür sorgen, dass die Partei den Nutzen und die Leistungsfähigkeit der Mediation erkennen kann. Praxisanwendungen finanzierung    prozesskosten    risiko    risikoeinschätzung    frieden    02.07.2021 06:48 Trossen Arthur
11427 Gegner nimmt an der Mediation nicht teil Ohne den Gegner lässt sich eine Mediation kaum durchführen, wenn Sie sich nicht auf so ein Modell wie die Stellvertretermediation einlassen möchten. Es gibt verschiedene Strategien, wie der Gegner von der Mediation zu überzeugen ist. Welche Strategie erfolgreich ist, hängt vom Einzelfall ab. Eine Auswahl von Möglichkeiten und Vorschlägen finden Sie im Beitrag Startprobleme. Zunächst geht es darum, die Gründe für die Abwehrhaltung zu verstehen. Dazu ist eine Kommunikation notwendig. Der allgemeine Tipp ist, eine vermittelnde Person zu finden, die den Gegner befragen und gegebenenfalls überzeugen kann. Nicht immer ist der Mediator die geeignete vermittelnde Person. Besser geeignet sind Vertrauenspersonen wie die beratenden Anwälte oder Steuerberater. Es macht also Sinn mit Ihnen Kontakt aufzunehmen und sie von den Möglichkeiten und Vorteilen der Mediation zu überzeugen. Praxisanwendungen gegner    einladen    26.07.2022 08:16 Arthur Trossen
11319 Die Parteien denken nicht (nach) Die Mediation ist ein verstandesorientiertes Verfahren, wo das Denken eine wichtige Rolle spielt. Es muss Sichten und Emotionen korrigieren. Die Mediation gibt den Gedankengang vor und macht es den Parteien leicht, ihm (mit Hilfe des Mediators) zu folgen. Nicht immer sind die Parteien jedoch bereit und in der Lage, diesem Gedankengang zu folgen. Wenn der Mediator bemerkt, dass die Parteien die Gedanken der Mediation nicht an sich heranlassen, muss er zunächst prüfen, ob die Mediation korrekt initialisiert und abgewickelt wurde. Ist das der Fall, muss er über Interventionen nachdenken, die es den Parteien erlauben, die Gedanken an sich heranzulassen. Gegebenenfalls kann er unterstützend das Setting ändern. Methodik verstand    denken    blockade    intervention    15.06.2021 10:22 Arthur Trossen
11274 Mediand sagt, er wolle Rache Die Mediation ist nicht dafür da, um Rachegelüste zu befriedigen. Oder doch? Zumindest setzt sie sich mit dem Rachebedürfnis auseinander. Rache ist die Befriedigung der Wut. Also ist die Frage, wo kommt die Wut her? Wut ist meist eine Reaktion auf das Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein. Gerechtigkeit ist deshalb ein Thema, das mit Rache häufig anzusprechen ist. Der Einstieg kann sein, die Effizienz der Rache zu hinterfragen. Dafür ist die Mäeutik eine geeignete Technik. Der Mediator versucht die unterschiedlichen Sichten auf Gerechtigkeit herauszuarbeiten und nachvollziehbar zu machen. Er sollte darauf achten, dass es nicht um die Bewältigung der Vergangenheit geht sondern um die Regelung eines Zustandes und der Zukunft. Rache an und für sich ist also kein Thema, sondern ein Motiv für eine Position, die in ein Thema einfließt. Methodik rache    rachegelüste    gerechtigkeit    26.07.2022 08:18 Arthur Trossen