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Verhandlungsposition

Unter dem Begriff der Verhandlungsposition wird zum einen der Standpunkt angesprochen, den eine Verhandlungspartei vertritt. Zum anderen beschreibt der Begriff die Stellung (o.der Position) aus der heraus die Verhandlung von der Partei betrieben wird.

Standpunkt

Die Verhandlungsposition entspricht der Position, die eine Partei in der Mediation vertritt. Ihre Position stellt eine Verfahrensdimension, die der Forderung gegenüber der Gegenpartei entspricht. Sie wird mit Argumenten begründet und in das die Gegenforderung einschließende Thema überführt. Das Thema definiert den Mediationsgegenstand und bildet bereits den ersten Schritt zur Auflösung der Position, bzw. des damit vertretenen Standpunktes.

Themen

Stellung

Die Position aus der heraus in der Mediation verhandelt wird ergibt sich zunächst aus ihrer Rolle im Verfahren. Die Rolle entspricht der funktionalen Parteistellung. Aus ihr leitet sich die Funktion ab, mit der die Beteiligten der Verhandlung zugeordnet werden. Die Streitparteien beispielsweise können über den Streitgegenstand verfügen. Sie sind gegebenenfalls anderes einzubinden als die Konfliktparteien, die nicht über den Gegenstand verfügen können aber den Konflikt beeinflussen.

Parteien

Die Rolle der Parteien ist von der des Mediators zu unterscheiden. Systemisch betrachtet ist der Mediator die personifizierte Metaebene. Diese Rolle wird ihm zumindest nach der kognitiven Mediatioonstheorie beigemessen.1 Weil der Mediator kein Entscheider oder Meinungsbildner ist, bekommen die Parteien eine sehr aktive Verhandlungsposition, die sie für die Verhandlungen und deren Ergebnis verantwortlich macht.

Verantwortung

Auch die Prinzipien beeinflussen die Verhandlungspositionen der Beteiligten. Im Vordergrund steht der Grundsatz der Freiwilligkeit. Aus ihm lässt sich der Grundsatz des Verhandelns auf gleicher Augenhöhe ableiten. Gleiche Augenhöhe bedeutet, dass die Parteien den gleichen Verhandlungsrang und die gleiche Verhandlungsposition haben, mithin in etwa die gleichen Ausgangsbedingungen. Die gleiche Augenhöhe ist eine Bedingung, damit eine eigenverantwortliche Entscheidung zustande kommt, in der jede Partei die freie Entscheidung hat, sich der Gegenseite NICHT zu unterwerfen. Dies wiederum wird als eine Bedingung dafür unterstellt, dass die zu findende Entscheidung von allen Seiten akzeptiert werden kann.

Gleichwertigkeit

Bedeutung für die Mediation

Es ist die Pflicht des Mediators, die Rollen der Parteien im Verfahren zu klären und festzulegen, damit sie sich adäquat verhalten können.2 Er hat weiterhin darauf zu achten, dass eine gleiche Augenhöhe besteht und dass er alles unternimmt, um sie herzustellen.3

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2022-11-08 00:17 / Version 21.

Alias:Verhandlungsrang, Ausgangsbedingungen
Literaturhinweise:
Siehe auch: Führung, Augenhöhe, Machtgefälle
Prüfvermerk: -

1 Siehe auch Trossen (Mediationstheorie) - 2021-04-05
2 Die Aufgabe wird im Aufgabenverzeichnis erfasst als Rollen der Beteiligten klären (Relevanz: Pflicht)
3 Die Aufgabe wird im Aufgabenverzeichnis erfasst als gleiche Augenhöhe herstellen (Relevanz: Pflicht)


Based on work by anonymous contributor . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Dienstag April 16, 2024 17:35:28 CEST.

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