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Alles über die Techniken der Mediation


Wissensmanagement » Sie befinden sich auf der Seite Techniken, die der Rubrik Werkzeugsystematik des Mediatorenkoffers in der Wiki-Abteilung Werkzeuge. zugeordnet wird. Techniken sind Werkzeuge im engen Sinn.

Werkzeugsystematik Klassen Verfahren Methoden Techniken Interventionen Aufgaben Setting

Worum es geht: Die oft zu hörende Bezeichnung mediativeTechniken, legt es nahe, bestimmte Werkzeuge als Werkzeuge der Mediation anzusehen. Meist stammen die Werkzeuge jedoch aus anderen Disziplinen und Anwendungen und werden nur typischerweise in der Mediation verwendet. Ihre Verwendung allein macht das Werkzeug aber noch nicht zu einer mediativen Technik. Dazu braucht es etwas mehr.

Einführung und Inhalt: Die Techiken sind wichtige Hilfsmittel des Mediators, aber auch nicht mehr. Sie sind von den Methoden zu unterscheiden und dienen zu ihrer Verwirklichung. Korrekt angewendet erleichtern die Techniken die Arbeit des Mediators. In gewisser Weise sind die Techniken universell zu verwenden. Das belegt das folgende Zitat eines bedeutenden chinesischen Generals, Militärstrategen und Philosophen, der etwa 500 vor Christus lebte. Sunzi schrieb:

"Wenn Du Deinen Feind kennst und dich selbst kennst, brauchst du das Ergebnis von 100 Schlachten nicht zu fürchten"


Meinte Sunzi, der General des Königs von Wu vor mehr als 2500 Jahren in seinem Werk Die Kunst des Krieges etwa, man solle sich und den Gegner verstehen? Ist dann das Verstehen eine Kriegs- oder eine Mediationskunst? Welcher Techniken bedarf es, um die Kunst im einen oder anderen Fall ausüben zu könnnen?

Bedeutung der Techniken

Das Wort Technik stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Kunst oder Handwerk. Laut Wikipedia steht der Begriff heute für die Gesamtheit der menschengemachten Gegenstände oder ein besonderes Können, eine Form des Handelns und Wissens in beliebigen Bereichen menschlicher Tätigkeit. Im hier verstandenen Sinn beschreiben Techniken die Werkzeuge (Arbeitsmittel), die in der Mediation Verwendung finden. Auch wenn es sich nicht um physikalische Werkzeuge, sondern um Anwendungen handelt, die eine gewisse Handwerklichkeit voraussetzen, sollte das nicht über ihren Werkzeugcharakter ablenken. Wenn sie als Werkzeuge angesehen werden, fügen sie sich besser in die Werkzeugsystematik der Mediation ein, wodurch der strukturelle Einsatz päzisiert wird. Wenn die Mediation eine Vermittlung ist, ist das Verstehen der methodische Zweck, weshalb Techniken angewendet werden müssen, um die Methode zu verwirklichen. Dann sind das Beobachten oder das Zuhören beispielsweise Werkzeuge, die den methodischen Zweck des Verstehens verwirklichen. Mithin sind die Techniken so etwas wie die Hardware. Es sind die Mittel des Mediators, mit denen er das Verfahren (die Mediation) gestaltet. Es ist für ein präzises Arbeiten mit der Mediation außerordentlich wichtig, die Techniken von der Methode und dem Verfahren abzugrenzen.

 Merke:
Leitsatz 12118 - Wenn die Techniken die Werkzeuge sind, dann beschreiben die Methoden die Werkzeugverwendung! Das Verfahren bildet den Rahmen und gibt die Ausrichtung für die Methoden vor.

Systematik der Werkzeuge Über das Verhältnis von Verfahren und Methoden 

Verwendungszweck der Techniken

Die Techniken an und für sich sagen noch nichts über deren Verwendung. Ein Messer zum Beispiel ist ein Werkzeug. Es kann zum Brotschneiden oder zum Angriff verwendet werden. In beiden Fällen bleibt es ein Messer. Nur seine Verwendung ändert sich. Die Verwendung ergibt sich aus dem Zweck, der ein Ziel verfolgt. Das Ziel ist zunächst dem Verfahren zu entnehmen. Es wird durch die Methode spezifiziert, die den Weg dorthin in Etappen beschreibt. Die Technik des aktiven Zuhörens beispielsweise kann zur Therapie, zur Mediation oder aber auch zur Kriegsführung eingesetzt werden. In allen Fällen ist es wichtig das Gegenüber zu verstehen. Lediglich der Zweck und mithin die Anforderungen an das Verstehen ändern sich. Sie passen sich der Methode (in dem Fall der Methode des Verstehens) an.

Ausrichtung der Techniken

Wenn die Techniken das WOMIT sind, dann beschreiben die Methoden das WIE. Die Mediation ist nicht nur DIE Methode. Sie ist bei genauer Betrachtung eine Aneinanderreihung von verschiedene Methoden, die von der Mediation an und für sich und von dem Verfahren abzugrenzen sind. Dabei müssen Methoden und Verfahren in Einklang gebracht werden. Wenn die Methoden beschreiben, wie man von A nach B kommt, wird deutlich, dass dieser Weg verschiedene Zwischenziele festlegt. Sie werden durch die Phasen definiert und ergeben die Etappenziele. Die Techniken wiederum sindc die Werkzeuge, mit denen die methodischen Ziele verwirklicht werden. Sie haben sich also an den Methoden auszurichten.Damit das leichter möglich wird, sollte jeder Mediator die Methodik der Mediation begreifen und beherrschen. Die Zusammenstellung der Methoden mag dabei helfen.

Zusammenstellung der Methoden 

Einteilung der Techniken

Die Techniken lassen sich, je nach ihrem Einsatz oder Verwendungszweck, in folgende Kategorien einteilen (alphabetisch sortiert):

Verwendung Technik
Assoziation Assoziationstechnik
Exploration Explorationstechnik
Kommunikation Kommunikationstechnik (Gesprächstechnik)
Intervention Interventionen
Kognition Kognitionstechnik
Konferenz Konferenztechnik
Konflikt Konflikttechnik
Kontrolle Kontrolltechnik
Kreativität Kreativtechnik
Tabu Tabu-Technik
Verfahren Verfahrenstechnik
Verhandlung Verhandlungstechnik
Vertrag Vertragstechnik
Wahrnehmung Wahrnehmungstechnik

Anwendung der Techniken

Wiki to Yes hilft Ihnen, die passende Techniken auszuwählen, um sie korrekt anzuwenden und Fehler zu vermeiden. Ausführliche Beschreibungen, wie die Techniken anzuwenden sind, finden Sie über das Werkzeugverzeichnis oder im Werkzeugarchiv. Die nachfolgende Zusammenstellung sortiert die Werkzeuge nach dem Vorkommen innerhalb der Mediation und ihrer Verwendung in der Mediation. Beachten Sie bitte auch das Werkzeugverzeichnis für weitergehende Recherchen.

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  Nutzungshinweis

Angemeldete Benutzer haben Zugriff auf die folgende Datenbank, wo Techniken nach ihrer Verwenung gesucht werden können. Sie geben ein, welche Verwendung geplant ist und die Technik wird angezeigt.

Bedeutung für die Mediation

Techniken sind wichtige Hilfsmittel, aber auch nur Hilfsmittel. Eine falsch angewandte Technik erschwert die Mediation, bringt sie aber nicht zum Scheitern. Die Technik folgt der Haltung. Eine Metapher mag die Bedeutung der (richtigen) Haltung für der Verwendung der Arbeitsmittel verdeutlichen.

Beispiel 13799 - Um präzise schleifen zu können, muss der Schleifer die Feile in einer bestimmten Art und Weise über das Werkstück führen, damit der Schliff wie gewünscht gelingt. Er muss die Feile in Kreisbewegungen führen, um keine Kerben zu schleifen und er muss dafür eine bestimmte Körperhaltung einnehmen, damit die Werkzeugführung konstant gewährleistet ist und der Schleifer nicht ermüdet. Seine Körperhaltung garantiert das gewünschte Ergebnis. In der Mediation garantiert die zur Mediation passende Einstellung (Haltung) , dass die Technik (das Werkzeug) korrekt angewendet wird


Wenn diese These stimmt, ist es wichtiger, die Haltung zu üben als Techniken zu lernen. Allerdings fördert das Erlernen der Techniken das Üben der Haltung.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-04-20 13:42 / Version 196.

Alias: Technik, mediativeTechniken
Siehe auch: Mediatorenkoffer, Interventionenfinder, Kunstregeln, Methodik
Literaturhinweis: Trossen (un)geregelt), Rdnr 47


Based on work by Arthur Trossen und anonymous contributor . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Samstag April 20, 2024 17:54:38 CEST.

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