Störungen Herausforderungen für den Mediator
Störungen sind keine Prozesshindernisse aber dennoch hindern sie den Prozess. Genau betrachtet gibt es keine Störungen im Prozess, sondern lediglich Herausforderungen, die sich störend auswirken. Die Störungen machen sich dadurch bemerkbar, dass der für die kognitive Mediation typische Flow nicht zustandekommt oder dass der Zugang zu lösungsführenden Gedanken behindert wird.
Gedanken sind frei!
aber offenbar nicht für Jedermann und Jederzeit.
Inhaltsverzeichnis
Davon ausgehend, dass die Gedanken frei sind, spricht nichts dagegen, einen Gedanken zu erlauben und zu erörtern. Was für ein philosophisches Gespräch jedoch selbstverständlich ist, gelingt in einem Konfliktgespräch aber noch lange nicht. Es gibt viele Gründe für die Parteien, sich gegen Gedanken zu wehren. Das Abwehrverhalten wird sich auf die ein oder andere Weise im Prozess bemerkbar machen. Es wird als Störung oder Hindersnis wahrgenommen, das sich auf das Zustandekommen oder den Ablauf der Mediation auswirkt und sogar zum Abbruch der Mediation führen kann.
Grundsatz
Die Auseinandersetzung mit Störungen ist ein wichtiges Thema, dem sich der Mediator zu stellen hat. Es zählt also zu seinen Aufgaben, der Störung nachzugehen. Unter der Bezeichnung schwierige Situationen wurde der Themenschwerpunkt sogar in die Ausbildungsverordnung übernommen. Im Grunde gibt es eine einfache Regel, wie mit solchen Herausforderungen umzugehen ist.
Merke:
Die Störung lässt sich leicht beheben, wenn die Partei die Frage nach dem Beweggrund der Störung selbst beantworten kann. Oft ist ihr der (wahre) Grund für ihr Verhalten aber nicht bewusst. Es passt zur Komplexität der Mediation, wenn sich die Darstellung von möglichen Störungen und die Frage, wie damit umzugehen ist, in vielen Themen wiederfindet.
Schwerpunkte
Startprobleme
Angesprochen werden Hindernisse, die dem Abschluss des Mediationsvertrages (bzw. der an und für sich naheliegenden Entscheidung für die Mediation) im Wege stehen.
Ablaufprobleme
Mit den Ablaufproblemen werden typische Hindernisse im Ablauf einer bereits begonnenen Mediation geschildert.
Herausforderungen
Mit den Herausforderungen werden sonstige schwierige Situationen dargestellt, die in der Mediation aufkommen können.
Prozesshindernisse
Zu beachten sind auch negative (nicht vorliegende, zwingende) Prozessvoraussetzungen, die der Durchführung des Prozesses im Wege stehen.
Konflikthindernisse
Konflikthindernisse sind die Hürden, die es den Parteien erschweren, sich dem Konflikt zu stellen. Die Hindernisse müssen gegebenenfalls überwunden oder aus dem Weg geräumt werden, damit eine ordentliche Konfliktbearbeitung möglich wird.
Verzeichnis
Zusammenstellung der Seiten (Beiträge), auf denen Hindernisse bei der Durchführung der Mediation näher beschrieben werden.
Die hier angesprochenen, prozessualen Störungen gehen oft mit anderen Störungen einher und sind deshalb abzugrenzen. Anzusprechen sind beispielsweise die Störungen in der themenzentrierten Interaktion, die Störungen der Persönlichkeit oder die Störungen im Denken.
Bedeutung für die Mediation
Mediation bedeutet Klärung. Schon deshalb ist einer Störung nachzugehen. Um die Störung den Parteien zu vermitteln (verständlich zu machen), muss sie der Mediator selbst verstehen. Der Mediator hat also die Aufgabe, den Störungen auf den Grund zu gehen.
Was tun wenn ...
- Die Partei droht mit Abbruch
- Die Partei verlässt die Mediation
- Der Mediator findet kein passendes Werkzeug
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Bearbeitungsstand: 2019-12-16 07:11 / Version 38.
Aliase: Störungen, Prozessstörungen
Siehe auch: Seitenverzeichnis, Herausforderung, Konflikthindernis, Prozesshindernisse
Die Seite wird im Aufgabenverzeichnis und im Mediationshindernisverzeichnis erfasst.
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