Kompetenz: Alles über das mediative Wissen und Können finden Sie auf folgenden Seiten:
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Das Profil des Mediators
Im Idealfall erkennen Sie einen Mediator an seinem Denken und Handeln
Wie schätzen Sie jemanden ein, der andere verurteilt, ohne sie angehört zu haben? Wie schätzen Sie jemanden ein, der bewertet, ohne die Fakten zu kennen? Wie schätzen Sie jemanden ein, der bewertet ohne die Perspektiven differenziert zu haben? Wie schätzen Sie jemanden ein, der eine Mehrheit dem Konsens vorzieht? Wie schätzen Sie jemanden ein, der irreführende Werbung betreibt und Behauptungen aufstellt, die bei genauem Hinsehen nicht zutreffen? Würden Sie annehmen, dass dies ein Mediator ist?
Wesen
Die Mediation, so wurde mehrfach hingewiesen, verwirklicht sich in ihrem Wesen. Ihr Wesen muss sich also - zumindest während der Mediation - im Mediator wiederfinden. Wenn die Mediation die Metabene ist, die ein wertfreies, empathisches Verstehen der Parteien ermöglicht, dann personifiziert der Mediator die Metaebene, auf der ein derartiges Verstehen möglich ist.
Die Metaposition gibt Anhaltspunkte für die Haltung des Mediators und den Umgang mit dem Fall. Sie erschließt jedoch noch nicht dessen Kompetenz.
Merke:
Kompetenzmerkmale
Eines steht fest: Die Fähigkeit ein nettes Setting zu bereiten und zum aktiven Zuhören genügen nicht, um die Kompetenz des Mediators zu beschreiben. Eine Verhandlung wird nicht dadurch zur Mediation, dass sich jemand neutral verhält und "mediativ" zuhört. Das wird oft verwechselt. Bereits aus den Komponenten der Mediationskompetenz lassen sich Kompetenzmerkmale für die Ausbildung ableiten, die sich an dem ausrichten, was mit der Ausbildung zu erreichen ist. Die Mindestanforderung dessen was zu erreichen ist, besteht darin, eine Mediation durchzuführen. Also orientiert sich die Kompetenz an dem, was dazu nötig ist.
Die Mediation ist ein Verfahren der Verstehensvermittlung. Mithin ist das Verstehenkönnen die wichtigste Kompetenz des Mediators.
Merke:
Kompetenzmerkmale der Verstehensvermittlung:
Die isolierte Fähigkeit alles und jeden zu verstehen, macht die Kompetenz des Mediators noch nicht zu einer mediativen Kompetenz. Die mediative Verstehensvermittlung setzt voraus, dass die Verstehensprozess im Format des mediativen Kognitionsprozesses eingebunden wird. Um den Erkenntnisprozess zu realisieren, muss der Mediator nicht nur die Elemente der Mediation, die Grundsätze und ihren Ablauf kennen. Er muss auch wissen, wie die Elemente zusammenspielen, sodass sie den hinter der Mediation verborgenen Erkenntnisprozess ermöglichen.
Merke:
Kompetenzmerkmale der Erkenntnisgewinnung:
Der Mediator ist nicht untätig. Er hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen, um den Erkenntnisprozess zu ermöglichen.
Merke:
Kompetenzmerkmale der Prozessgestaltung:
Persönlichkeit und Haltung
Die Mediation kann nur aus einem bestimmten Denken heraus gelingen, das der Mediator vorhalten muss. Die Art des Denkens ist Teil der Persönlichkeit. Oft ist von der Haltung des Mediators die Rede. Gemeint ist seine innere Einstellung. Bitte beachten Sie, dass es dabei nicht um Moral und auch nicht um ein Gutmenschsein geht. Das wäre kontraproduktiv zum wertefreien Denken der Metaebene.
Aus den Anforderungen, die das Verfahren an die Haltung des Vermittlers stellt, lässt sich ein Mediatorenprofil ableiten, in dem sich alle Haltungsmerkmale wiederfinden lassen, die für eine erfolgreiche Mediation zu fordern sind. Diese Merkmale sind:
- Der Mediator beherrscht die Meta-Kognition => ist wertefrei und reflexiv
- Er strebt Über- und Durchblick an => ist unbefangen neugierig
- Er interpretiert nicht => ist faktenorientiert und neutral
- Er versteht sich auf allen Ebenen der Kommunikation => ist verständig
- Er scheut sich nicht vor der Komplexität => ist strukturiert
- Er denkt prozessorientiert => ist evolutiv
- Der Konsens ist seine Lebensgrundlage => ist kooperativ und verbindlich
- Er ist immer Mediator, nicht nur bei der Arbeit => ist authentisch
Bitte beachten Sie:
Merke:
Wer das Denken der Mediation inhaliert hat, begrenzt es nicht nur auf die Zeit in der er eine Mediation durchführt. Wer diesen Aspekt im Blick hat achtet auch darauf, wie er nach der Ausbildung noch gefördert werden kann. Wiki to Yes bietet hier eine ergänzende Untsrstützung an, die die Ausbilder ebenso wie die Studenten natürlich gerne in Anspruch nehmen können.
Mediatorencheck
Als Entscheidungshilfe und erste Orientierung mag der Mediatorencheck dabei helfen, die Kriterien für die Auswahl des passenden Mediators zu finden.
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Bearbeitungsstand: 2020-12-29 05:26 / Version 91.
Alias: Eigenschaften des Mediators, Mediatorenkompetenz
Siehe auch: Woran erkenne ich einen Mediator?, Das Wesen der Mediation, Haltung, Berufsmediator, Engagierte Mediatoren, Die Bedeutung der Metaebene