Ein Beitrag zum Werkzeugarchiv
Hut-Technik
Die Huttechnik soll helfen, die Komplexität zu erschließen und Gedankenräume zu öffnen. Dabei hilft es dem Menschen, wenn er sich symbolisch (oder auch in Wirklichkeit) einen anderen Hut aufsetzt, der ihm eine spezifische Rolle oder Perspektive eröffnet. Mit dem Hut stellt er einen anderen gedanklichen oder sozialen Kontext her. Bekannt wurde die Huttechnik durch den Bonus sechs Hüte. Ganz unwilkürlich wird sie aber auch im sozialen Kontext verwendet, wenn Menschen in verschiedenen Rollen aufeinandertreffen, dies zu differenzieren gilt.
De Bono's 6 Hüte
Die von de Bono entwickelte Methode unterscheidet die folgenden Hüte (Gedankenräume)1 :
- Der weiße Hut
- Dieser Hut steht für das analytische Denken. Es zeichnet sich aus durch die Konzentration auf Tatsachen, Anforderungen und wie sie erreicht werden können (objektiv: das weiße Blatt)
- Der rote Hut
- Dieser Hut steht für das emotionale Denken, Empfinden: Konzentration auf Gefühle und Meinungen (subjektiv: Feuer und Wärme)
- Der schwarze Hut
- Dieser Hut steht für das kritische Denken: Risikobetrachtung, Probleme, Skepsis, Kritik und Ängste mitteilen (kritisch: Schwarzmalerei, Advocatus Diaboli)
- Der gelbe Hut
- Dieser Hut steht für das optimistische Denken: was ist das Best-Case Szenario (spekulativ: Sonnenschein)
- Der grüne Hut
- Dieser Hut steht für das kreative, assoziative Denken: neue Ideen, Kreativität (konstruktiv: Wachstum)
- Der blaue Hut
- Dieser Hut steht für das ordnende, moderierende Denken: Überblick über die Prozesse (,Big Picture‘: der blaue Himmel)
Gedacht war die Anwendung als Kreativitätstechnik in Gruppendiskussionen. Mitglieder der Gruppe nehmen durch verschiedenfarbige Hüte repräsentierte Rollen ein, wobei jeder Hut der zuvor beschriebenen Denkweise entspricht. Die Technik kann aber auch bei individuen eingesetzt werden, indem sie aufgefordert werden, in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen oder Gedankenräume zu betreten.
Rollenhüte
Der Vorgesetzte hat ein Dilemma. Er kann sich aus diesem Dilemma entziehen, indem er es offenlegt und die Unterschiedlichkeit seiner Rollen deutlich macht. So kann er sich den Hut des Vorgesetzten aufsetzen, wenn er in die Rolle des Vorgesetzten schlüpft oder den Hut des Freundes, wenn wir in die Freundesrolle schlüpft.Er könnte sagen:
Theoretisch kann der vorgesetzte Freund mit seinem Mitarbeiter verhandeln, wie sich das Dilemma auflösen und die Rollen sich trennen lassen. Setzt der Vorgesetzte sich nicht die beiden unterschiedlichen Güter auf und machte sein Dilemma nicht deutlich, wird die Auseinandersetzung mit den befreundeten Mitarbeiter die unterschiedlichen Ebenen nicht auseinanderhalten, sodass es zum Hase und Igel Spiel kommt.
Verwendung in der Mediation
Der Mediator kann die Huttechnik ebenfalls anwenden, um den gedanklichen Kontext zu wechseln oder herzustellen. Wenn er nicht Kreativphasen einleitet, wo sich die Parteien jeweils einen der sechs Hüte aufsetzt, kann er mithilfe des präzisen Zuhören die den Hüten zugeordneten Dimensionen nachbilden, in dem er folgendes zurückgemeldet:
Alias: Huttechnik
Siehe auch: Ratgeber für Interventionen, Denkhüte
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